Je suis Fassbinder
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Eine gelungene Neukontextualisierung des bekannten Films „Deutschland im Herbst“ ist derzeit im Werk X zu sehen.
„Deutschland im Herbst“ (1978) ist einer der bekanntesten Episodenfilme aus der Bundesrepublik und zeichnet ein Gesellschaftsbild nach der sogenannten Todesnacht von Stammheim – einer düsteren Ungewissheit zur Zeit des RAF-Terrors 1977. Unter den elf namhaften Regisseuren des Filmes befand sich auch Rainer Werner Fassbinder. Dem Theaterregisseur Falk Richter ist es gelungen, in „Je suis Fassbinder“ diese Politik der Emotionen in das Deutschland 2016, die Zeit nach der Kölner Silvesternacht, zu übersetzen.
In enger Verflechtung mit Originaltexten von Fassbinder bringt dieser „Film im Stück“ verschiedenste Gesinnungskämpfe auf die Bühne: Gutmenschentum gegen Rechtspopulismus, den Wunsch nach einem starken Führer, Ignoranz und Angst auf allen Seiten. Und jede Seite ist die scheinbar richtige. Wutausbrüche und Hasstiraden werden mit Humor abgerundet, dahinter schwingt latent eine Sehnsucht nach Annäherung. Großartig begleitet ist das Stück durch den Multiinstrumentalisten Andreas Dauböck.
Weitere Informationen zum Stück und die nächsten Spieltermine unter:
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