"Masculinarium"

09. Januar 2018

Schauplatz: Irgendwo in Polen. Drei Männer. Ein Junggesellenabschied. Jede Menge Alkohol. Diskussionen über Geschlechterrollen und Rollenbilder -Das ist die Grundlage für Magdalena Marszalkowskas Stück "Masculinarium".

Was wie ein lockeres aber dennoch lehrreiches Stück über die Stellung von Mann und Frau in der Gesellschaft beginnt, entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer tiefgründigen Aufführung über das Patriarchat, männliche Dominanz, Body-Shaming bei Frauen bis hin zu häuslicher Gewalt. 

„Was würden die Nachbarn sagen?“

Das für Polen typische Rollenbild mit: Frau bleibt zuhause, Mann geht arbeiten, Frau ärgert sich, wenn Mann mit Freunden rausgeht, weil sie ja zuhause wartet – zieht sich am Anfang durch das Stück. Passiert zuhause etwas schlechtes, spricht man nicht darüber, denn „Was würden die Nachbarn sagen?“  Doch dann wird es tiefgründiger:

Es gibt – nicht nur in Polen -  eine große Diskrepanz zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen für Mann und Frau. Frauen müssen gewisse Kriterien und Verhaltensweisen erfüllen, damit sie eine gute Hausfrau, Mutter, Liebhaberin und am besten noch Karrierefrau sind. Und wehe, sie sind eines davon nicht. Das ist vielen Frauen heutzutage bewusst. Wie absurd das ist, merkt man erst, wenn man den direkten Vergleich auf der Bühne hat: Was passiert, wenn Männer sich wirklich näher damit auseinandersetzen? Wenn sie beginnen, die Geschlechterrollen miteinander zu vergleichen? Und vor allem – wie schockiert werden sie sein, wenn sie erfahren, welche Ausmaße das Ganze annehmen kann?

 

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