"Mein ganzes Leben passt in einen Koffer"

05. Oktober 2016

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Dominique Nurtsch
Foto: Andreas Fuchs

 

Die junge Deutsche Dominique Nurtsch lebt und arbeitet in Asien und hat eine eigene Online-Firma in Australien gegründet. Sie ist Founderin von Once Loved Australia und ist freiberuflich unter anderem bei The Asia Collective tätig. Mit biber spricht sie über ihre Ideen, alte Kleidung und digitale Nomaden. 

 

 

Du hast das Unternehmen Once Loved gegründet. Was ist das und wie bist du dazu gekommen?

Nach meinem Studium bin ich acht Monate durch Australien gereist. Ich habe eine Plattform vermisst, auf der ich wie zu Hause bei Kleiderkreisel und Co. meine getragenen Klamotten verkaufen konnte. Da es keine solchen Internetseiten gab, habe ich mich kurzerhand hingesetzt und einen Businessplan geschrieben. Gemeinsam mit einem französischen Freund habe ich den anschließend umgesetzt. Ich versuche ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass man auch mit einem kleinen Budget sich toll anziehen kann und nicht jedes Kleidungsstück sofort im Müll landen muss. Daher auch mein Slogan: Once Loved - now loved again. Und, dass Secondhandmode nicht immer schlecht riechen muss ;-) .

 

Du lebst in Asien und bist Gründerin einer Firma, die in Australien verortet ist. Wie geht das?

Es klingt klischeehaft - aber es hat sich alles so ergeben. Die Firma ist in Deutschland angemeldet, der Server steht in Australien und ich sitze in Asien - hallo Globalisierung! Nach Asien hat es mich primär der Liebe wegen verschlagen und wegen des guten Essens.

 

Was machst du bei The Asia Collective?

Meine Bezeichnung lautet "Business Development". Bei The Asia Collective bin ich zuständig für die Website. Das beinhaltet das Verfassen von Artikeln, Koordinieren von externen Beiträgen, aber auch SEO Management und Werbekunden an Land zu ziehen. Des Weiteren bringen wir Reise- und Modeblogger mit Luxushotels in ganz Asien zusammen. Für kostenlose Übernachtungen berichten sie im Gegenzug darüber auf ihren Kanälen. Zudem managen wir Instagram Accounts von verschiedenen Marken und verbinden neben Hotels auch Modemarken mit Bloggern.

 

Du arbeitest hauptsächlich online, ist das die Zukunft?

Ich liebe den Ausdruck "Digital Nomads". Gerade hier in Asien gibt es unglaublich viele Europäer und Amerikaner, die die Heimat hinter sich gelassen haben um für ein paar Jahre das Nomadenleben zu führen. Es ist ein aufstrebendes Business. 27 Jahre alt und alles was man besitzt passt in einen Koffer? Kein Problem, nie war Freiheit greifbarer - und das, obwohl man bis zu 12 Stunden am Laptop sitzt. Wenn man aber zwischendurch Pause machen kann mit einer Rückenmassage und einer Kokosnuss am Meer, dann wird einem deutlich, wie frei man ist. Ich glaube jedoch, um langfristig glücklich zu werden, werde ich irgendwann einen festen Wohnort anstreben. Und das wird dann hoffentlich Australien.

 

Was würdest du Menschen raten, die ihre Zukunft online aufbauen möchten?

Wenn man nicht bereit ist, härter und länger zu arbeiten, als man es bei einem 9 to 5 Job machen würde, braucht man gar nicht erst mit der Ideenumsetzung anzufangen. Wichtig ist auch, sich mit Leuten zu umgeben, die einen inspirieren, motivieren, die aber auch konstruktive Kritik üben. Zudem sollte man sich am Anfang hinsetzen und alles aufschreiben - dabei einen anständigen Finanzierungsplan nicht vergessen, denn damit steht und fällt die beste Idee.

 

 

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