One Direction: 40.000 kreischende Mädels und ich.

11. Juni 2015

One Direction

One Direction Konzert
Foto: Larissa Schneider

Niemals hätte ich gedacht, dass ich diese Worte einmal schreiben würde: Ich war auf einem One Direction Konzert. Zwischen zigtausenden pubertierenden Mädchen, den 30-jährigen Single-Ready-To-Mingle-Ladies und den Vätern, die grimmig auf ihre Sprösslinge aufpassten, war ich: Larissa Schneider, 19 Jahre jung und nicht wirklich eine Directionerin (kann man das gendern?). 

Bevor ihr mich nun auslacht und gleichzeitig geschockt darüber äußert, dass ich 80€ für 4 popige Prinzen in Postpubertät ausgebe: ich habe die Karte geschenkt bekommen. Nicht etwa, weil ich sie mir gewünscht hätte, sondern einfach so. Leider musste ich aber am Konzerttag arbeiten, sodass ich mich nicht mit den verrückten Teenies um 8:00 vorm Ernst-Happel-Stadion anstellen konnte. Ich kam erst später zum Ort des Geschehens, viel später.  

Und wenn jemand weiß, wie man zu spät kommt, dann bin das ich. Während der offizielle Beginn um 18:15 war und die Vorband zu dieser Zeit begonnen hat zu spielen, war ich noch über alle Berge. Als One Direction dann schließlich die Bühne betrat, saß ich gemütlich im Zug und kam erst eine halbe Stunde später zu meinem Sitzplatz (den ich gefühlte 10 Minuten lang gesucht habe). Eine Stunde lang genoss ich dann den Gesang der vier Briten, das Gekreische der 40.000 Mädels und war unendlich dankbar über eine kleine Schwester, mit der ich mich über alles lustig machen konnte. 

One Direction im Ernst-Happel-Stadion
privat

Im Endeffekt war das Konzert doch sehr unterhaltsam. Bei den Liedern, die ich kannte, habe ich sehr laut und emotional mitgesungen. Bei denen, die ich nicht kannte, habe ich sehr ausgelassen mitgetanzt. Und bei wirklich allen Liedern haben meine Schwester und ich uns über die umliegenden Fans lustig gemacht und sie gleichzeitig bewundert. Sie schafften es, gleichzeitig zu weinen, sich zu umarmen, mitzusingen, alles zu filmen und so laut zu kreischen, dass ich mit meinem linken Ohr noch immer nicht zu 100% höre. 

Abschließend möchte ich euch einen Tipp geben für eventuelle zukünftige Konzerte, zu denen ihr freiwillig geht, mitgeschleppt werdet oder eine gratis Karte bekommt: Wenn die Band sagt, dass alle ganz laut schreien sollen, schnell Ohren zuhalten. Das gilt auch für die Pausen zwischen den Liedern, wenn ein Bandmitglied sich bewegt oder am Ende des Konzertes - also fast immer. Bei Risiken und Tinitus nehmen Sie gleich Ohropax mit oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 


5 Erfahrungen, die ich am One Direction Konzert gemacht habe: 

  1. Wenn du viel zu spät kommst, musst du nicht in einer endlos langen Schlange stehen, sondern kommst gleich rein. 
  2. Harry Styles hat den Manbun (Haare zu einem Knödel zusammengebunden) perfektioniert.
  3. Väter,  Mütter und vor allem Großeltern teilen die Begeisterung ihrer Nachkommen nicht. Und das finde ich irrsinnig witzig anzusehen. 
  4. Ich darf One Direction Lieder mögen, ohne dass es mir peinlich sein muss. Immerhin habe ich über 30-Jährige gesehen, die jedes einzelne Wort konnten und mindestens genauso intensiv wie die Teenager geheult haben. 
  5. Im Zweifelsfall: Ohren zuhalten. Sie werden es dir danken. 

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