Sind wir nicht alle ein bisschen du?

02. November 2016

Wann immer man mich auffordert: „Erzähl‘ mal was über dich“, würde ich gerne alles andere nennen als meinen Namen, mein Alter und was ich arbeite. Denn das bin ich nur bedingt. Das sind unsere Hüllen, unsere gesellschaftlichen Rollen, unsere Erscheinungsbilder zwecks Identifizierung. Wer wir sind, liegt viel tiefer verborgen. Oft kennen nicht mal unsere engsten Freunde oder Familienmitglieder unsere wahren Hirngespinste, unsere absurden Gedankengänge und komischen Eigenheiten. Dinge, die für uns selbst zwar selbstverständlich sind, die wir aber nicht als einzigartige Charaktereigenschaften angeben – obwohl sie genau das wären, bzw. sind. Oft verstecken wir diese sogar, weil sie uns unangenehm sind. Aber warum eigentlich? Es sind lustige Verrücktheiten, skurrile Ticks, und Kleinigkeiten die uns liebenswert und magisch machen. Dinge die zwar eigensinnig erscheinen, uns aber dennoch verbinden. Viel öfter, als wir es annehmen würden. Daher habe ich hier eine Liste von 'Tatsachen' zusammengefasst, die mich ausmachen. Dinge, von denen ich überzeugt bin, dass sich andere auch darin wiederfinden werden. In der Hoffnung, dass man in Zukunft den Mut findet, öfter diese etwas andere Art von Schönheit anderen gegenüber zu offenbaren.

woman, frau

Wer ich bin …

Ich bin jemand, der das Lachen der Menschen mehr liebt, als die Sachen, über die sie eigentlich lachen.

Ich bin die Art von Person, die in die Hände klatscht, wenn sie sich auf ihr Essen freut.

Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeig und hasse es, wenn ich eines nicht zu Ende lese.

Ich bin die Art Mensch, die immer meint, dass sie keine Ahnung hat, ob sie mal Kinder haben will, aber theoretisch bereits Namen für diese hätte.

Ich muss immer das ganze Alphabet aufsagen, wenn ich wissen will, welcher Buchstabe vor, oder nach einem bestimmten kommt.

Ich möchte auffallen, aber auf keinen Fall im Mittelpunkt stehen.

Ich bin jemand, der taff und rau wirkt, aber weint, wenn mich in der Nacht ein der Nahtoderfahrung ähnlicher Wadenkrampf überrascht.

Ich habe eine ‚Dinge-die-ich-hasse-Liste‘. An erster Stelle stehen Regentropfen auf dem Kopf.

Ich verwechsele 17 Uhr mit sieben Uhr, 14 Uhr mit vier Uhr, usw.

Ich bin die Art Mensch, die davon überzeugt ist, dass das Essen keine Kalorien enthält, wenn man es direkt aus dem Topf isst. Erst wenn die Speise den Teller berührt, ist sie kalorienhaltig! Das heißt: Ich esse ich vor dem richtigen Essen direkt aus dem Gefäß in welchem es zubereitet wurde.

 

Ich bin du und du bist ich

Ich bin überzeugt davon, dass jeder Einzelne von uns (auch wenn nur) minimale, autistische Züge besitzt. Und das finde ich ziemlich cool.

Ich kann mich in einen Mann verlieben, (nur) weil er ein atemberaubendes Lächeln hat.

Ich mag Regenbögen und Einhörner, aber finde Rosen kitschig.

Ich habe auf meinem MP3-Player Musik vom WU-Tang Clan, Justin Bieber und Beethoven.

Ich bin die Art Mensch, die leichter ich liebe dich schreiben, als sagen kann.

Ich bin jemand, der auf der Straße Hunde-Babys sieht und überlegt, wie sie dem Besitzer den Welpen entwenden könnte, ohne dass dieser es merkt.

Ich bin die Person, die manchmal Hemmungen davor hat, jemanden zu umarmen.

Ich bin die Art Mensch, die sich wünscht, dass alle Menschen gleich aussehen, und man unsere Schönheit nur anhand der Seele und des Herzens sehen könnte.

Ich mag keine Negativität und bewundere Menschen, die es schaffen, (fast) nichts persönlich zu nehmen.

 

Ich glaube:

Das nächste Mal, wenn mich jemand auffordert, etwas über mich zu erzählen, werde ich mindestens drei dieser Dinge nennen.

 

 

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