Kein Geld - kein Singen

19. Mai 2015

Der Krieg verhindert die Teilnahme der Ukraine am Eurovision Song Contest. Es ist kein Geld zum „Singen“ da. Aber es gibt die Hoffnung und die liegt in Moldawien. 

Am Samstag diese Woche sitzen alle Familien in den verschiedenen Ländern vor  dem TV und verfolgen die Life‐Übertragung des Eurovisions. TV‐Kanäle kämpfen,  wer die Rechte für die Life‐Übertragung bekommt. Die Mitglieder der Familie streiten, weil ihre  Ansichten an den Lieblingskandidaten nicht übereinstimmen. Ob man nun eingefleischter Fan ist oder nicht, nach dem Finale wird jede das Gewinnlied kenne.

Die Ukraine hatte bis zur letzten Minuten Zweifel daran, ob sie sich dieses Jahr leisten könnte, an Eurovision teilzunehmen.  Leider nicht. Gibt es keine Ukrainer. Zu teuer. Zum ersten Mal seit 12 Jahren. Nun fast. Ein Ukrainer vertritt  Moldawien beim Contest. 

Politik ist überall

Schauen wir mal, aber essieht so aus, dass Moldawien die doppelte Unterstützung bekommt. In den  ukrainischsprachigen sozialen Netzwerken gibt es viele Anspornungen, dass die Ukrainer für  Moldawien ihre Stimme abgeben sollten. Somit würden sie auch eigentlich die Ukraine unterstützen. 

Eurovision ist ein Song Contest. Die Abstimmung zeigt aber auch die politische Laune in der  Gesellschaft und geopolitische Freundschaft in Europa. Wer wird auf Russland „setzen“, wer auf die ukrainischen Moldawien?

Ob wir das möchten oder nicht, aber die Stimmung der Menschen spiegelt die gesellschaftlichen Stimmungen wieder. Das haben große weltweite Events gezeigt. So hat zum Beispiel die Ukraine dieses  Jahr am größten Kunstevent, die Biennale in Italien, einer Pavillon von Russland okkupiert. Damit wird bei den  Künstlern die Abspaltung der Krim imitiert. 

Mit dem Absagen von Eurovision hat die Ukraine eine Möglichkeit verloren, sich zu präsentieren und emotionale Fans für sich zu gewinnen.  Wie schön es wäre, wenn die Ukrainer an Eurovision teilgenommen hätte. Vielleicht hätte sie den ersten Platz gewonnen und wie Ruslana in 2004 Europa mit ihren "Wild Dance" gerockt. 

 

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Lidiia Akryshora ist derzeit die Stipendiatin der biber-Akademie. Sie ist ukrainische Journalistin, die seit zwei Jahren in Österreich lebt. Deswegen einfach ein Auge zu drücken, falls ihr den ein oder anderen Fehler in ihren Blogs entdeckt. Aller Anfang ist schwer und ihr seid bestimmt auch keine Profis in Ukrainisch, Russisch und ein bisschen Polnisch oder?

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