Was soll ich studieren?

10. Juli 2015

Viele von euch starten jetzt als frisch gebackene Schul-Absolventen in die wohlverdienten Ferien. Ob Maturareise, Urlaub am Meer oder einfach nur chillen - Gönnt euch. Das sagt man doch so heutzutage oder? #ichbinschonaltbitteumverzeihung. Doch nach den längsten Sommerferien eures Lebens heißt es für einige von euch wieder zurück zur Bildungsstätte. FH, PH, Uni - alleine in Österreich gibt es über Tausend (!) verschiedene Studienrichtungen, aus denen man wählen kann.

Irgendwas mit Kunst wäre leiwand.

Soll ich da einer auskennen. „Was könnte ich machen, das mir Spaß macht und womit ich gleichzeitig später mal viel Kohle machen kann?“- Sind wir uns ehrlich, diese Frage stellt sich wohl jeder Frischling, der gerade ein Studium beginnen möchte.„Irgendwas mit Kunst wäre cool, aber wie verdient man da Geld? Vielleicht Sprachen, ich mag Sprachen. Aber als was will ich dann arbeiten? Vielleicht doch Jus oder Wirtschaft, das, was halt alle machen, die reich werden wollen. Aber interessiert mich das überhaupt? Eigentlich wäre Philosophie ja voll leiwand, aber was ist das genau? Wo gibt’s schoafe Mädels? Und wie unterscheidet sich eine FH von einer Uni? Ins Ausland zu gehen wäre auch toll, aber wie soll ich das finanzieren? Außerdem sind da die Anmeldefristen meist schon längst abgelaufen. Soll ich jetzt überhaupt studieren? Vielleicht inskribiere ich mich derweil für irgendwas, das ganz ok klingt, bis ich weiß, was ich wirklich machen will. Ja, das werde ich machen.“  Solche oder ähnliche Gedanken zu haben, ist in der Situation ganz normal. Mit 18 oder 19 Jahren entscheiden zu müssen, was man einmal später machen möchte, ist eigentlich eh viel zu früh. Deshalb wechseln über 30 % der österreichischen Studenten während ihrer Laufbahn ihre Studienrichtung. Damit euch das nicht passiert, oder damit eure Studienwahl ein wenig erleichtert wird, hier ein kleiner Guide.
                                                                                                                                                                                                          
Was interessiert mich?
Klar, uns alle interessieren Dinos, käseüberbackene Pommes, die Evolutionstheorie und wieso der Himmel blau ist, aber jetzt ganz ehrlich: Mit was willst du dich näher beschäftigen, damit dir das Lernen auch Spaß macht? Was möchtest du wissen? Weißt du nicht? Gut, dann weiter zum nächsten Schritt.

Hunde, Studenten, Uni
via tumblr


In welchem Gebiet möchte ich einmal tätig sein?
Diese Frage zu beantworten, wird dir vermutlich schon leichter fallen. Bist du eher der soziale Typ, der Menschen helfen möchte, der Kreative, der sich selbst ausdrücken will, der Anführer oder eher jemand, der sich lieber unterordnet, und dafür nicht so viel Verantwortung hat?


Worin bin ich gut?
War Mathe deine Stärke oder liegen dir Sprachen? Schreibst du tolle Aufsätze oder wurdest du eher für dein logisches Denken in Physik gelobt?


Was sind meine persönlichen Ziele fürs Leben?
Okay. Diese Frage mit 18 oder 19 zu stellen, ist eher unrealistisch. Aber weißt du ansatzweise, ob du lieber viel reisen möchtest und ein Freigeist bist, oder eher schnell eine Familie gründen willst und Sicherheit brauchst?   Vielleicht helfen euch diese Fragen dabei, die für euch richtige Richtung einzuschlagen. Wenn nicht, das liebe Internet hilft wie so oft weiter: Unter www.studieren.at findet ihr interessante Infos, die ihr für eure Studienwahl benötigt. Ebenso Informationen zu Veranstaltungen, Studien-Messen, zum Tag der Offenen Tür an den verschiedenen Unis.
 

 Studium ist nicht gleich späterer Beruf.

Wem das zu zach ist oder wer kein Fan von Studienmessen ist, hier ein ganz banaler Tipp : Redet mir euren Freunden, Bekannten, älteren Freunden, Geschwistern von Freunden, Eltern, Bekannten von Eltern.  Natürlich kann man durch so viel Input auch verwirrt werden, aber die Menschen, die euch gut kennen, können da vielleicht ein wenig auf die Sprünge helfen. Wichtig ist dabei aber, sich nichts einreden und aufdrängen zu lassen - vor allem von den Eltern.

Noch eine ganz wichtige Sache, liebe Bald-Studierende: Die Wahl des Studiums bestimmt nicht immer automatisch euren beruflichen Werdegang. Klar, wenn man Arzt werden möchte, muss man Medizin studieren. Wer sich als Richter oder Anwalt sieht, der wird ohne ein abgeschlossenes Jus-Studium auch nicht auskommen.  Aber heutzutage gibt es in den verschiedensten Branchen Menschen, die gar nicht mal das studiert haben, was man bei ihrem Beruf eigentlich denken würde. Es gibt Leute, die haben nach ihrem Sozialpädagogik-Studium Journalisten werden. Oder Mediziner, die in die Unternehmensberatung gehen. Oder Menschen, die auf Lehramt studiert haben und sich für einen Job im Marketing entscheiden.

Hunde, Studenten, Uni
via tumblr

Achtung vor der Prestige-Falle

Lasst euch nicht von der vermeintlichen „Prestige“ locken. Nur weil es heißt, mit Jus kannst du viel Geld machen, bedeutet das noch lange nicht, dass du es tun wirst. Wenn dir das Fach nicht liegt und du es nur hinter dich bringen willst, lass’ es lieber sein.  Das ist jetzt keine Anti-Werbung für Jus- Wirtschaft- oder was auch immer sonst unter „Prestige“-Studien fällt, natürlich können es auch tolle Studiengänge mit super Berufsaussichten sein, wenn man die richtige Person dafür ist. Aber das sind nun mal einfach nicht alle.

Dein Studium ist das, was du daraus machst.

Wichtig ist nämlich nicht nur, dass der Studiengang zu euch passt, sondern vor allem was ihr aus eurem Studium macht. Bedeutet: Praktika oder sinnvolle Nebenjobs, die vielleicht nicht hundertprozentig etwas mit eurem Studium zu tun haben, aber euch weiterbilden und somit auch in anderen Bereichen weiterbringen, sind viel wert. Das ist natürlich stark studien-abhängig und wie viel Zeit, Geld und Möglichkeiten man dabei hat, aber allgemein gesagt sind solche Nebensachen doch sehr wichtig. Außerdem entwickelt sich dabei der Charakter, das Selbstbewusstsein und man lernt sich vor allem selbst besser kennen.

Also zusammengefasst noch einmal: Dein Studium ist das, was du daraus machst, nicht das, was auf deinen Inskriptionspapieren steht.  

 

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