Wiens 90er Straßenkids lassen ihre Jugend Revue passieren

11. Oktober 2023

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john kücükcay/volkshilfe wien
john kücükcay/volkshilfe wien

 „Mein Spitzname ist Legende!“, stellt sich ein junger Mann in Baggy-Hosen in dem Video vor - Am 10. Oktober 2023 versammelten sich etwa 100 Gäste im ehemaligen Keplerkino, heute Restaurant „Günay“ im Herzen von Favoriten, um die erste Vorführung des Kurzfilms "Käfig, Graffiti & Jugendkultur" zu sehen. Organisiert von der Volkshilfe Wien Community Work und den Wiener Jugendzentren tauchten ehemalige und aktuelle Jugendarbeiter:innen und „Straßenkids“ von damals in den filmischen Rückblick über Jugendarbeit in Wien in den 90er Jahren ein. Anschließend diskutierten Geschäftsführerin der Wiener Jugendzentren Manuela Smertnik, Volkshilfe Präsident Michael Häupl, der Musiker Enes Özmen von „EsRAP“ und Bildungsreferent der AK Wien und „ehemaliger Jugendlicher“ Mendim Deari mit dem Ö1-Journalisten Bernhard Fellinger zum Thema.

„Käfig, Graffiti & Jugendkultur“ wurde auf Initiative des ehemaligen Jugendarbeiters Ali Gedik erstellt. Gedik hat sich gemeinsam mit dem Filmemacher Oskar Nöbauer, selbst Sohn des langjährigen Streetworkers Peter Nöbauer, unzählige Stunden VHS-Aufnahmen durchgesehen, um einen 22-minütigen Rückblick auf die 90er Jahre in den Hotspots der Wiener Jugendszene zu erstellen, dem Ort, an dem die mobile Jugendarbeit in Wien in dieser Form, wie wir sie heute kennen, begann. Im Film sind Straßenbetreuer:innen, Jugendliche von damals, Polizisten und auch einige Persönlichkeiten wie Ex-Bürgermeister und Volkshilfe-Präsident Michael Häupl zu sehen, der von den Jugendlichen vor der Kamera zu Themen wie Graffiti und Fußballspielen im Käfig befragt wurden. Auch die sogenannte „Legende“ sitzt heute im Publikum und erklärt, dass in einer Zeit vor TikTok und YouTube die Jugendkultur einfach nur analog gelebt wurde.

Die Bedeutung der mobilen Jugendarbeit wurde in Zeiten von "vielen Krisen, der Corona-Pandemie und weltweiten Konflikten" von Manuela Smertnik, der Geschäftsführerin der Wiener Jugendzentren, bei einer anschließenden Gesprächsrunde betont. Moderiert wurde die Filmvorführung von biber-Journalistin und Favoritnerin Nada El-Azar-Chekh.

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