3 Minuten mit Sexualtherapeutin Elia Bragagna

14. September 2018

Matthias Strolz plauderte auf Ö3 offen über sein Sexualleben und sie spielte dabei eine wichtige Rolle. Die Sexualtherapeutin Elia Bragagna über rollige Körper, Samenergüsse und den Irrglauben, Pornos im eigenen Schlafzimmer nachzuspielen.

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von Nada-El Azar, Foto: Ricardo Herrgott

BIBER: Sprechen Sie noch viele Klienten auf Matthias Strolz an?


ELIA BRAGAGNA: Es berufen sich tatsächlich viele auf ihn. Das, was Strolz in der Sendung angesprochen hat, ist ein für Paare typisches Problem und hat viele motiviert, über ihre Gefühle zu sprechen. In Bezug auf die eigenen sexuellen Bedürfnisse sind Menschen wahnsinnig verunsichert, was sie den Partnern sagen können. Im Gespräch kommt oft heraus, dass der jeweilige Partner oder die Partnerin nicht anders empfindet. 

Wer geht zu einer Sexualmedizinerin? Was sind, Ihrer Meinung nach, typische Frauen- und Männerprobleme?


Es gehen vor allem jene Menschen zu Sexualmedizinern, die wissen, dass es uns gibt. Es ist das Versäumnis vieler Kollegen, dass sie sich nicht sichtbar machen. Deswegen ist es mir wichtig, in den Medien präsent zu sein. Nicht aus Mediengeilheit, sondern um aufzuklären. Altersmäßig ist bei Patienten alles dabei. Frauen plagen Lustlosigkeit und Schmerzen beim Sex – auch weil viele sich zu sehr an der Sexualität der Männer orientieren. Bei Männern sind Erektionsstörungen und vorzeitiger Samenerguss die häufigsten Themen. Beobachten Sie eine neue „Volkskrankheit“? Für mich wäre das Performancesex. Weil Leute glauben, sie müssen den Schwachsinn erfüllen, der in Medien und Pornos vorgegeben wird. Ich beobachte bei jungen Männern, dass sie "normaler Sex" nicht mehr antörnt, weil sie der häufige Pornokonsum dafür abgestumpft hat. Das ist eine normale neurobiologische Reaktion. Bei Frauen äußert sich das so, dass sie Sex haben, obwohl ihre Körper noch nicht "rollig" genug sind. Dann wird auf Gleitmittel und Spucke zurückgegriffen – dieses Verhalten führt längerfristig zu Schmerzen beim Sex. Mir ist es ein Anliegen, dass wir einen gesunden Kontakt zu unserem Körper aufbauen. Den medialen Klischees zu entsprechen ist ein einziger Krampf. 

Wer ist Elia Bragagna?

Alter: 62


geboren in: Italien


Berufung: Praktiziert seit 20 Jahren als Sexualtherapeutin. 

Besonderes: Hat die erste Sexualambulanz am Wiener Wilhelminenspital initiiert. 

Bereich: 

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