3 Minuten mit Zlatko Junuzovic

21. Juli 2016

Mit dem deutschen Traditionsverein Werder Bremen hat er erfolgreich gegen den Abstieg gekämpft, jetzt will er mit Österreich Europameister werden. Zlatko Junuzović über schlechte Arbeitstage, das Duell mit Christiano Ronaldo und Marcel Kollers Kabinenansprachen.

Von Andreas Rottenschlager (The Red Bulletin)

Zlatko Junuzovic
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Biber: Was macht das ÖFB-Team derzeit so erfolgreich?

Zlatko Junuzović: Unser Teamgeist. Marko Arnautovic spricht von einer „Familie“. Martin Harnik nennt das Team eine „Wohlfühloase“. Nur ein Beispiel: Normalerweise bilden sich in jedem Team Gruppen, wenn man abends Freizeit im Hotel verbringt. Bei der Nationalmannschaft sitzen am Abend alle Kaderspieler gemeinsam in der Players Lounge. Es gibt keine Gruppen mehr.


Was macht man in einer Players Lounge?

Tischtennis spielen, Karten spielen, gemeinsam fernsehen. Solche Abende sind wichtig, um ein Team zusammenzuschweißen. Die Stimmung außerhalb des Platzes beeinflusst die Leistung auf dem Feld.
Im Nationalteam arbeiten Sie für Österreichs beliebtesten Chef.

Was trägt Marcel Koller zur Wohlfühloase bei?

Er hat sie erschaffen. Mit Vertrauen. Er hat auf Leute gesetzt, obwohl sie in ihrem jeweiligen Verein abgeschrieben waren. Beispiel Marc Janko. Der stand bei Trabzonspor nicht einmal im Kader. Koller ließ ihn trotzdem spielen. Janko zahlte ihm das Vertrauen mit sieben Toren zurück.

Verraten Sie uns, wie Marcel Koller seine Spieler vor einem wichtigen Spiel in der Kabine motiviert?

Er spricht alles an: von der Taktik bis zum Auftreten auf dem Platz. Was Sie nie hören werden, sind banale Aussagen wie: „Geht raus und fresst sie auf!“ Koller spricht, wie er als Mensch ist: organisiert.

Dass er organisiert ist, haben wir vermutet. Aber was ist sein Erfolgsgeheimnis als Führungskraft?

Er lässt seinen Spielern Freiräume innerhalb fest gesteckter Grenzen. Wir haben Spieler, die Freiräume brauchen, um gut zu sein: David Alaba, Marko Arnautović, ich selbst zähle mich auch dazu. Koller setzt taktische Grenzen fest. Aber innerhalb dieser Grenzen können sich Spieler entfalten.


Verraten Sie uns zum Abschluss bitte noch Ihre Prognose für einen besonders wichtigen Arbeitstag: Am 18. Juni spielen Sie bei der EM gegen Portugal und Cristiano Ronaldo. Ihr
Tipp?


Es ist geil, gegen Ronaldo zu spielen. Aber wir wollen die Partie gewinnen.


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Das komplette Interview ist ursprünglich in der Juniausgabe des The Red Bulletin und auf www.redbulletin.com erschienen.

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