Radeln in Wien
Sommerurlaub fällt ins Wasser? Kein Problem: Wir haben den Sommerguide für alle, die Wien einmal mit dem Fahrrad erkunden wollen.
Von Nada El-Azar, Fotos: Eugénie Sophie
1. Heurigenbesuch
DONAUKANAL -> KAHLENBERGERDORF
3. Für Wanderer
GÜRTEL -> SCHWARZENBERGPARK
Vom Währinger Gürtel geht’s in Richtung Dornbacher Straße. Diese Tour eignet sich besonders gut für heiße Sommertage – denn der dicht bewaldete Schwarzenbergpark spendet Abkühlung und Schatten. Mit dem Mountainbike lässt es sich hervorragend in den hügeligen Wienerwald fahren. All jene, die es gemütlicher angehen wollen, können das Rad stehen lassen und das Ganze zu einer Wandertour auf die über 450m hohe Anhöhe von Hameau machen.
4. Natur & Relax
WEINGARTENRADWEG
Roland Romano ist Sprecher der Radlobby Wien, einer Interessensgemeinschaft für Radfahrer in der Stadt.
Ich will mir ein gebrauchtes Fahrrad kaufen. Worauf muss ich achten?
Ich würde generell empfehlen, Fahrräder bei einem Händler zu kaufen. Da wird in der Regel gut kontrolliert, dass alles in Ordnung ist. Sonst ist wichtig: unbedingt Probefahren und verhandeln! Man muss ich vorher überlegen, wozu man das Fahrrad verwenden will. Wenn man im Alltag unterwegs sein möchte, und mit sauberer Kleidung ankommen will, empfiehlt es sich kein Rennrad zu kaufen. Rennräder haben häufig keine Klingel, keine Kotflügel und keine Lichtanlage. Über Kopfsteinpflaster, Gehsteigkanten und andere Hindernisse lässt es sich mit leichten Rädern nicht leicht fahren. Je stabiler das Rad ist, desto einfacher ist man in der Stadt unterwegs.
Viele Menschen haben Angst davor, im Alltag mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Warum ist das so?
Die Leute haben tatsächlich Angst mit dem Rad in der Stadt unterwegs zu sein, und diese Angst herrscht vor allem vor dem motorisierten Verkehr. Rein statistisch gesehen ist das Radfahren aber eine der sichersten Verkehrsarten überhaupt, weil es im Vergleich zum Auto- und Motorradverkehr wenig Unfälle gibt. In Wien machen sogenannte „Dooring“-Unfälle etwa 10 Prozent aus. Der Begriff „Dooring“ bezeichnet das unachtsame Öffnen der Autotür gegenüber Radfahrenden, oder auch Autos. In fast jeder Gasse Wiens ist das ein Problem, weil Autos dort den Großteil der Fläche einnehmen.
Wie kann man „Dooring“ vorbeugen?
Es ist juristisch abgesichert, einen Sicherheitsabstand von 1,2 Metern zu stehenden Autos einzuhalten. Außerdem gibt es in 80 Prozent der Wiener Seitengassen ein nicht ausgeschildertes Überholverbot, weil es für Fahrräder und Autos inklusive eingehaltenem Sicherheitsabstand einfach nicht genug Platz gibt. Wir pflegen hier zu sagen: Das Miteinander von Fahrrädern und Autos ist häufig ein „Hintereinander“.
Darf man sein Fahrrad an der Stange eines Verkehrsschildes anschließen, wenn alle Radbügel besetzt sind?
Grundsätzlich ist das erlaubt, wenn die Sicht auf das Verkehrsschild gewährleistet ist. Aber: Es gibt ein generelles Parkverbot für alle Fahrzeuge auf Gehsteigen, das gilt auch für E-Scooter. Wenn ein Gehsteig so breit ist, dass ein Auto darauf parken könnte, und noch ein halber Meter frei wäre, dürfte man das Rad ohne Weiteres dort stehen lassen – das ist in Wien aber sehr selten. Wir schätzen, dass etwa 20.000 Abstellplätze für Fahrräder fehlen – aber viele wissen nicht, dass man sein Fahrrad am Rand der Fahrbahn ebenso hinstellen darf, wo auch ein Auto parken dürfte.
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