Weil eben ned alles wurscht is....

17. Februar 2012

In nächster Zeit haben die Österreicher vielleicht die einmalige Gelegenheit, dass sie ihr alt bekanntes Lebensmotto „ Is eh wurscht“ in „ Is eben ned wurscht“ ändern.

 

 

In den letzten Wochen und Monaten geht’s zu. Vom „Arabischen Frühling“ bis „Occupy Wallstreet“ hat man den Eindruck, dass die Welt erwacht ist (oder zumindest mal ein Aug auf bekommen hat). Zumindest hat der Wecker geklingelt, denn die Zeit ist abgelaufen. Nämlich für all jene politischen Entscheidungsträger, die in den letzten Jahren die Taschen ein wenig zu weit aufgehalten haben. Ob in Nordafrika, in New York, Griechenland oder in der virtuellen Welt, es wird immer mehr (oder immer noch) protestiert. Ja sogar in Europa: Das höchst umstrittene Anti Internetpiraterie Handelsabkommen (ACTA) wurde schon in ganzen 9 europ. Ländern durch den öffentlichen Druck auf Eis gelegt. Der deutsche Bundespräsident wird wegen seinem Amtsmissbrauch wahrscheinlich noch heute zurücktreten und/oder in den nächsten Monaten angeklagt. Weil eben ned alles wurscht is....


 

Das Überraschende dabei ist wohl, dass die Protestierenden überall eine unglaubliche Durchhaltekraft zu besitzen scheinen. Das spricht einerseits dafür, dass die Situation wohl für viele einfach unerträglich ist und, dass die Mächtigen solche Proteste nicht mehreinfach  aussitzen können. Die Menschen scheinen sich endgültig nicht mehr alles gefallen

zu lassen. Weil eben ned alles wurscht is...

 

Man kann sich nur wünschen, dass diese Mentalität auch auf Österreich abfärbt. Erste Anzeichen sind zu erkennen. Der mediale Druck auf die Grassers, Strassers, Hocheggers dieses schönen Landes wird immer größer und darf nur eines nicht...abreißen. Dran bleiben muss das Motto sein. Wir alle müssen uns interessieren, uns aufregen uns am Protest beteiligen. Weil eben ned alles wurscht is... vor allem weil man jetzt einmal sieht, dass es Konsequenzen gibt. Es kann sich was ändern. Regierungen werden gestürtzt. Politiker werden vor Gericht gezerrt. Geheime Emails werden veröffentlicht. (übrigens liebe Telekom ich hätt auch gern nen Tourbus...oder 100.000 Euro...das wäre mir wiederum wurscht, da bin i ned so)

 

Ob die Medien, Hackergruppen oder die Omi, die auf einmal eine Ladung Pfefferspray in die Augen bekommt, wir müssen dran bleiben und etwas unternehmen, egal ob im Internet oder auf der Straße. Weil...Na? Richtig!: eben ned alles wurscht is...

 

Da in Österreich alles ein wenig länger dauert, geb ich dir meine kleine Alpenrepublik noch eine Chance dein Motto zu ändern. Wir müssen nur den Schwung mitnehmen und endlich erkennen, dass eben ned alles wurscht is.

 

 

Für alle genannten Personen gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Eh kloar ;)

 

Kommentare

 

Du sprichst mir aus dem Herzen. 2011 hat aufgerüttelt, es gab noch Guttenberg, Murdoch, Strauss-Kahn, sogar Schlecker wurde erfolgreich boykottiert. Als ich nach Österreich kam, erklärte mir Alfred Dorfer die hiesige Einstellung: Die Chinesen hätten "Yin und Yang", die Österreicher hätten dagegen schon einen Kulturvorsprung, denn die haben "wurscht!" ;) Danke für den super-blog.

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