Straßenumfrage Favoriten: Wer ist Alma Zadić und was denkst du über sie?
Heute wurde Alma Zadić als erste Frau mit Migrationshintergrund zur Justizministerin angelobt. Geboren in Tuzla, Bosnien-Herzegowina und aufgewachsen im Multikulti-Viertel Favoriten. Wir haben Menschen aus dem 10. Bezirk ein Foto von ihr gezeigt und gefragt, ob sie Zadić überhaupt kennen und wie sie zu ihr stehen.
Von Natalia Anders und Elena Bavandpoori
Victoria, 16, Schülerin
„Ich freue mich über jede Frau, die in der Politik tätig ist. Sie ist in Wien aufgewachsen, also nehme ich auch an, dass sie sich sehr wohl auskennt und das Land entsprechend repräsentieren kann. Ich hatte bisher noch nicht von ihr gehört, aber wenn sie ihren Job verantwortungsbewusst macht, ist sie in der richtigen Position für Veränderung.“
Bojan, 25, Student
„Ach ja, das ist unsere Justizministerin Alma Zadić. Ich glaube, dass durch sie mehr Leute sehen werden, dass man in diesem Land auch als migrantische Frau eine hohe Position bekleiden kann. Es ist so wichtig, Vorbildfunktionen in der Politik zu haben. Sie ist durchaus eine fähige Politikerin – ganz unabhängig davon, ob sie Migrantin ist oder nicht. Sie kann genauso viel bewirken wie alle anderen auch.“
Bilal, 23, Student
„Ich denke, viele Menschen fühlen sich durch sie besser vertreten. Das ist überall auf der Welt so. Viele Schwarze haben im ehemaligen US-Präsidenten Obama eine Stimme für ihre Gruppe gesehen. Ihr Migrationshintergrund sagt nicht viel über ihre Person aus. Aber man nimmt viel aus seiner Herkunft mit. Das politische Bild wäre ohne Menschen mit Migrationshintergrund zu eintönig. Dass sie eine Frau ist oder einen Migrationshintergrund hat, sollte eigentlich kein Gesprächsthema sein. Es sollte um ihre Arbeit gehen.“
Hedwig, 66, Pensionistin
„So vom Gefühl her würde ich sagen, eine junge Frau hat einfach mehr Elan und wird dadurch sicher mehr bewirken. Mit Migrationshintergrund wird sie wahrscheinlich Themen angehen, mit denen sich andere nicht beschäftigen, weil sie schon aus eigener Erfahrung gewisse Dinge weiß und kennt, die andere nicht kennen. Dass sie eine Frau ist, finde ich auf jeden Fall gut. Für eine Frau ist es schwieriger in so einen Posten zu kommen. Dass sie jetzt Justizministerin ist, kann prinzipiell als Vorbild für die Zukunft gelten. Mich stört nur die Diskussion, dass es immer heißt, es müssen die Hälfte Frauen sein und die Hälfte Männer. Ich kenne doch sehr viele Frauen, die lieber zuhause sind und einen Halbtagsjob haben. Wenn sich aber eine Frau entscheidet, Karriere zu machen, befürworte ich das genauso.“
Didi, 18, Schülerin
„Da meine Eltern ursprünglich aus Nigeria kommen und ich selbst einen Migrationshintergrund habe, finde ich es wichtig, dass nicht nur Österreicher es in die Politik schaffen. Weil man so etwas nicht so oft sieht. Österreich ist vom System her sehr gut, jedoch haben es meiner Meinung nach Menschen mit Migrationshintergrund nicht so einfach. Und wenn sie was daran ändern kann, finde ich das super.“
Jan-Lukas, 26, Pilot
„Ob es besser oder schlechter ist, dass eine Frau mit Migrationshintergrund Ministerin ist, kann ich nicht sagen. Ich finde es aber gut, dass sie es zu der Position geschafft hat. Ich glaube nicht, dass man als migrantische Frau mehr arbeiten muss als andere, um etwas zu erreichen. Ob es tatsächlich so ist, weiß ich nicht.“
Ceren, 24, Versicherungsberaterin
„Ich bin Österreicherin mit Migrationshintergrund. Deshalb finde ich es toll, dass Alma Zadić Ministerin ist. Dadurch, dass sie auch eine Frau ist, fühle ich mich repräsentiert. Die jetzige Situation ist meiner Meinung nach nicht so schön, die Löhne sind einfach viel zu niedrig, während die Mietkosten steigen. Daran kann eine Frau sicherlich was verändern, egal ob mit Migrationshintergrund oder nicht.“
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