DONAU – Menschen, Schätze & Kulturen
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In der aktuellen Ausstellung auf der Schallaburg dreht sich alles um die schöne blaue Donau. Begebt euch auf eine spannende Reise vom Donaudelta am Schwarzen Meer bis an ihre Quelle im Schwarzwald.
Von Nada El-Azar
Die Donau ist mit ihren 2.800 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas und steht wie kaum etwas anderes für die Vielfalt des europäischen Kontinents. Sie bahnt sich ihren Weg durch bzw. an zehn Ländern vorbei und spielt seit Jahrtausenden eine entscheidende Rolle für die Zivilisation und Kultivierung des erweiterten Balkanraumes.
Reise über die Donau
Die Ausstellung „Donau – Menschen, Schätze & Kulturen“ umreißt die vielfältigen Aspekte von Natur und Wirtschaft, sowie die vielen Rollen, die der Fluss für die bewegte Geschichte der Menschen gespielt hat. Fundstücke aus dem Jungsteinzeitalter bestätigen, dass sich im Balkanraum entlang der Donau die damals am höchsten entwickelten Kulturen Europas angesiedelt haben. Drei der wichtigsten Exponate stammen aus Fundorten in Serbien, direkt an der Donau: Lepenski Vir am sogenannten „Eisernen Tor“, Starčevo und Vinča in der Nähe von Belgrad.
Historische Funde, Kuriositäten und mehr
Die Reise über die Donau geht auch durch das eben erwähnte „Eiserne Tor“, ein Durchbruchstal in den südlichen Karpaten, an der serbisch-rumänischen Grenze. Umringt von 300 Meter hohen Felswänden, war die Donau dort ganze 50 Meter tief und ein gefährliches Hindernis für alle Schiffe. Erstmals baute Kaiser Trajan eine Brücke und einen Kanal, die das „Nadelöhr“ passierbar gemacht haben. Endgültig entschärft wurde das Eiserne Tor erst im Jahr 1972, als mit dem Bau des leistungsstärksten Kraftwerks an der Donau der Wasserspiegel um 20 Meter angehoben wurde. Die Schifffahrt wurde damit zwar sicher – aber der Eingriff in die Natur und das Gebiet war groß. Seltene Fischarten wie der Europäische Hausen – eine große Störart, die bis zu 3 Meter lang werden konnte – und andere Tierarten, mussten dem Kraftwerk weichen. Auch für Menschen gab es Konsequenzen: Bewohner an den umliegenden Ufern mussten ihre Häuser aufgeben, die durch den Wasserrückstau untergingen. Auch die Insel Ada Kaleh fiel den Wassermassen zum Opfer. Lange Zeit war sie eine türkische Enklave an der serbisch-rumänisch-ungarischen Grenze und spielte im Konflikt zwischen der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich eine entscheidende strategische Rolle. In den Jahren vor der Überflutung war sie ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Im Rahmen der Ausstellung können die Besucher ein Interview mit einem der ehemaligen Bewohner von der Insel sehen, der von dem Bau des Kraftwerks erzählt.
Reiches Vermittlungsangebot und Führungen
An der Donau wuchsen und gediehen viele Städte, darunter die vier Hauptstädte Bratislava, Wien, Budapest und Belgrad, sowie wichtige Handelszentren und Tourismusorte. Ihren Geschichten und Besonderheiten wird in der Ausstellung viel Platz auf der Schallaburg gewidmet. Auch für Kinder gibt es ein schönes Vermittlungsangebot, in denen sie über die Tier- und Pflanzenwelt von dem Donaukammmolch „Dino“ lernen können, oder die zwei Schwäne „Pavol“ und „Paul“ in die schönsten Städte an der Donau begleiten können.
Die Schallaburg befindet sich vom Bahnhof Melk etwa eine zehnminütige Shuttle-Busfahrt entfernt und lädt mit einem schönen Schlossgarten und Gastwirtschaft zum Verweilen ein.
Sonderöffnungszeiten "Schallaburg at Night"
jeden Freitag vom 10. Juli bis 4. September 2020 bis 21.00 Uhr geöffnet
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