Ich bin im Mai 25 Jahre alt geworden. Abgesehen von meinem jungen Aussehen, weswegen ich immer noch jünger geschätzt werde (Genen sei Dank), der „Quarterlife-Crisis“ und Kindern, die zu mir „Grüß Gott“ sagen, macht man doch noch andere Erfahrungen.

Für mich eine wichtige Erkenntnis: Geburtstage sind scheiße.
Hier sieben Gründe dafür:

1) Jeder Tag ist besonders
Ja, ich finde jeder Tag ist besonders. Auf diese Antwort bekomme ich meistens ein „Ja, aber es ist dein Geburtstag“ – Ich lebe jeden Tag so gut es geht voll aus! Dafür brauche ich kein Geburtsdatum.  

2) Jedes Wochenende
Dann ist auch noch jedes Wochenende irgendwo eine Geburtstagsfeier. Familienfeiern, okay. Aber warum muss ich jetzt unbedingt auf der Party von dem Typen sein, mit dem ich letzte Woche halt ein interessantes Gespräch hatte – Sorry, but not sorry.

3) „Keep calm – it’s my birthday! “
Wenn man dieses Meme übersetzt heißt es so viel wie „Keep calm, vergiss meinen Geburtstag ja nicht und gratuliere mir oder ich entfollow dir auf allen sozialen Kanälen! “ Manchen Menschen ist der Geburtstag wichtig, in Ordnung. Früher hat man sich deswegen trotzdem nicht ein T-Shirt mit der Aufschrift „Heute ist mein Geburtstag“ angezogen oder sich auf die Stirn gestempelt.

4) Riesige Geburtstagsfeiern
Eine riesige Location, laute Musik, viele Leute, Massen von Alkohol. Also das gleiche wie Clubbing. Ja, ich gehe auch noch gerne tanzen. Aber wenn ich schon das „Umfeld“ der neuen Arbeitskollegin meines Cousins dritten Grades kennenlerne, würde ich mich schon gerne unterhalten können.

5) Und wenn man mal nicht kommt…
dann ist jeder angefressen. Was soll das? Bist du in deinen Twenties oder hat dich deine Mama nicht aus dem Kinderparadies abgeholt?  18-19 Millionen Menschen haben im Durschnitt an einem Tag Geburtstag. Die Welt dreht sich nicht nur um dich. Sie dreht sich um eine Achse. Um sich selber.

6) Geschenke
„Was wünschst du dir zum Geburtstag?“ – Nichts, ich hab schon alles danke. Ich verbringe Zeit mit meiner Familie, habe ein Bett und Essen. Obwohl, Essen kann man mir immer schenken.
„Was schenkst du ihm?“ Nichts. Ja, ich schenke nicht mehr zum Geburtstag. Überlegt einmal, wie viele Geburtstagsgeschenke von 18-19 Millionen Menschen gekauft werden. Ich könnte natürlich etwas malen, aber wenn man kein Picasso oder Fünfjähriger ist, wird es weder schön noch süß.

7) „Quarterlife-Crisis“
Man wird nun mal älter. Das ist jedem klar. Aber wie vielen ist es bewusst, dass wenn wir unser Alter nicht wissen würden, wir keinen Vergleich zu jemand anderem hätten. Wir wären viel flexibler in unserem Handeln und Denken. Reife würde es ausmachen, wann ein Kind die Schule beginnt, die Gesellschaft zeigt keine „Mit 30 musst du junger, erfolgreicher Vater von 3 Kindern sein und deinen Doktortitel haben“ Vorgaben mehr auf.

Natürlich ist es nett, jemanden zu sehen, den man schon lange nicht mehr sehen konnte, sich mit Freunden zu treffen und zu unterhalten. Und wenn jemand seinen Geburtstag gerne hat: Ja, ich werde ihm gratulieren, wenn es ihm wichtig ist. Für mich persönlich aber gilt: Geburtstage und der Trubel darum sind scheiße.
Außer Kuchen. Ich liebe Kuchen. Kuchen is life.