Auch in meinem Munde!

03. Juni 2016

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Taste of Home
Foto by Anna Ilona Misovicz

Was ist besser als Essen? Essen in Verbindung mit Kunst, offenem Austausch und neuen Bekanntschaften. Ab morgen findet zum zweiten Mal im SOHO das Wiener Kulturfestival statt. „In Aller Munde“ zeigt dabei nicht nur die erfreulichen Seiten verschiedenster Essenskulturen, sondern spricht auch andere aktuelle Themen an.


Halal-Würstel gibt's ah
„Essen ist ein sinnliches und ästhetisches Vergnügen, aber auch ein politischer Akt“, bestärkte der künstlerische Leiter Hansel Sato am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Die Umsetzung im und rund um den in der Zwischenkriegszeit erbauten Gemeindebau Sandleitenhof soll das wiederspiegeln. Mitmachen und essen ist erlaubt. Rund 80 Künstler starten mit 26 Projekten und es wird viel Wert auf Teilnahme gelegt.  Der Halal-Würstelstand , für den der kurdische Koch Sakir Turan Frankfurter und Debreziner nach islamischer Speisevorschrift hergestellt hat, wird wahrscheinlich eines der beliebtesten Angebote werden. Also nur Fleisch, das nicht vom Schwein kommt, und nach einer genauen Methode geschlachtet wurde. Vegetarische Würstel gibt es auch. Gerade hier wird ein Statement gesetzt: Das Verkaufspersonal besteht aus Flüchtlingen, um auf das Arbeitsverbot von Asylwerbern hinzuweisen.


Asylwerber bieten Kochkurse an!
Im alten Kino des Sandleitenhofes entsteht beziehungsweise „zerfällt“ eine Küchenskulptur. Ein 100 Meter langer Holztisch wurde errichtet, auf dem „Pierogi to go“ (also Teigtaschen aus aller Welt) angeboten werden, oder Kochkurse von Asylwerben stattfinden. Warum zerfällt diese Skulptur also? Gleichzeitig können sich Gäste nach Anleitung einen Hocker zusammenbauen. Dieser „Ort der Gastlichkeit“ wird ein weiteres Highlight über die kommenden  zwei Wochen.


„Taste of Home“ – Zu Hause schmeckt’s am besten.
Zuhause schmeckt’s am besten! „Taste of Home“ zeigt, in welchem Zuhause was schmeckt. Besucher können aufschreiben, welche Geschmäcker sie besonders an ihr Zuhause erinnern. Anna Ilona Misovicz, Angela Gog und Ferenc Forrai sammeln diese Geschichten ein und versuchen dann aus diesen Erinnerungen heimisches Gebäck zu zaubern (Get it? Weil Geschmack von Zuhause? Und heimisch…Okay).
Ab wann darf man überhaupt noch von kochen reden? Margarete Schütte-Lihotzkys Projekt spricht genau dieses Thema an. Indem sie, im Alten Museum ums Eck, die revolutionäre Frankfurter Küche aus den 1920er-Jahren in die Gegenwart weiterführt. Die begehbare Installation „Ein.Küchen.Bau“ unterhält sich auch mit euch und es sind diverse Interviewausschnitte in Läden und Kästen versteckt – u. a. von Schütte-Lihotzky selbst.


Für jeden ist etwas dabei!
Die Nahrungsmittelindustrie, Globalisierung und Produktionsweisen werden auch thematisiert. Das Projekt „In Memoriam“ kritisiert die einseitigen Monokulturen und massenproduzierenden Megakonzerne. „Vertical farming“ ist auch ein brandaktuelles Thema und wird auch schon vermehrt angewendet. Die Installation „Skyberries – Food for the city“ versucht einen Blick in die Zukunft zu erhaschen und urbane Landwirtschaft zu schildern. Hier wächst und gedeiht alles im senkrechten Stil. 

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