Einmal fett und zurück

26. Oktober 2016

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Nachos
Foto: Pixabay

Meine Freundinnen nehmen bewusst zu, um sich dann auf Staatskosten die Kilos wegoperieren zu lassen.

Die Gratiszeitung „Heute“ berichtet in ihrer heutigen Ausgabe von der 13-jährigen Hanna. Hanna wog 125 kg, bevor sie sich einer Magenverkleinerung unterzog. Sie nahm 55 kg ab  und führt jetzt ein glückliches Leben.

In meinem Freundeskreis spielt das Thema Abnehmen, aber vor allem Abnehmen durch eine Magenverkleinerung, eine unerfreulich große Rolle. Zwei Freundinnen, deren Namen ich hier nicht erwähnen möchte, haben eine Magenverkleinerung hinter sich. Anders als bei der 13-jährigen Hanna passierte dies aus der Faulheit heraus. Sie dachten sich: „Wenn mir schon die WGKK die OP zahlt, dann nehme ich weiter zu und erreiche mit Hilfe der OP meine Traumfigur.“

Hintergrund: Jeder Patient mit einem Body-Mass-Index über 40 hat ein Recht auf eine von der Krankenkasse bezahlte Magenbypass-Operation, wie sie in medizinischen Kreisen genannt wird. Die Personen, die nicht „fett“ genug nach Definition sind oder denen das nötige Kleingeld für die OP fehlt, greifen zu skrupellosen Mitteln. So wie meine Freundinnen. Ihr Motto: Einmal fett und zurück! Das heißt zuerst zunehmen, um dann abzunehmen.

Viele von euch kennen das. Zu Hause isst man Nudeln mit Brot, die Tante serviert Turk Cola wie Leitungswasser und den Kalorienanteil von einem himmlischen Burek möchtet ihr gar nicht wissen. Sport und Diäten sind zwar eine Lösung, aber wieso auch? Eine Magenverkleinerung ist doch viel leichter und schneller. Ohne Anstrengung und Schweiß legt man sich einfach unters Messer und nach kurzer Zeit hat man sein Wunschgewicht erreicht. Kostenpunkt: Maßloses Fressen bis der entsprechende BMI erreicht wird. So wie meine zwei Freundinnen, die 15-20 kg zunahmen, um die OP bezahlt zu bekommen. Und sie waren beide höchstens mollig und weit entfernt von der kleinen Hanna, die gemobbt wurde und dadurch für ihr ganzes Leben gezeichnet ist.

Ich frage mich: Ticken diese Menschen noch richtig? Es gibt Personen, die diesen Eingriff wegen körperlicher Krankheiten nötig haben und nicht weil sie gerne Größe 36 tragen wollen. Die Essgewohnheiten eures Landes oder Traditionen sind keine Ausreden. Wenn man will, dann kann man!  Ihr denkt euch: „Ich esse einfach drei Kebab statt nur einen und daneben noch jede Menge Pommes und Chicken-Nuggets. Danach vielleicht noch ein großes Stück Torte und zum Trinken einen „TripleSchokoCookieFrappe“ mit viel Schlagsahne und wenn das nicht genug ist, stopfe ich mir noch Nachos mit Cheese-Dip und eine große Cola rein, während ich im Kinosessel sitze.“ Und dann wollt ihr abnehmen?

Sich vollfressen, nur um dann von der Krankenkasse die Magenverkleinerung bezahlt zu bekommen? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Wenn ihr abnehmen wollt, dann zahlt euch die OP selbst oder schwingt eure Baklava-Ärsche hoch und macht Sport. Ein ganz gesundes Abnehmmittel – ganz ohne Nebenwirkungen!

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