Er war der Größte. Ever!

06. Juni 2016

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Screenshot: Mohammad Ali von Kind ausgeknockt
MikeTysonLive.com

Außerhalb des Ringes genauso gewürdigt und respektiert wie innerhalb. Vielleicht sogar mehr. Mit zwölf Jahren fing der gebürtige Cassius Clay an mit dem Boxen. Weshalb? Er wollte den Dieb seines Fahrrades bestrafen, wenn er ihn finden sollte. Wir verdanken also einem Fahrraddieb den Sportler des letzten Jahrhunderts, dreimaligen unumstrittenen Champion, Bürgerrechtler und vieles mehr.

 

Cassius Marcellus Clay Junior
1942 unter dem Namen Cassius Marcellus Clay Junior geboren als erster Sohn eines Schildermalers und dessen Ehefrau Odessa Grady Clay. In einem kleinen Boxkeller lernte er das Boxen und vier Jahre nach seinen Anfängen verließ er die Schule, um Boxer zu werden. Mit gerade mal 18 Jahren hat er bei den Olympischen Spielen(1960; Rom) teilgenommen und gewann die Goldmedaille. Vier Jahre später trat er gegen Sonny Liston um den Weltmeistertitel im Schwergewicht an. Noch im selben Jahr schockierte er damals die Medien, indem er zum Islam konvertierte.

 

Mohammad Ali…
war geboren. Er war nicht nur ein erstklassiger Sportler, sondern auch ein Medienliebling. Er war charismatisch und ließ sich seinen Mund nicht verbieten. Genauso kämpfte er für die Rechte Benachteiligter und war wie Martin Luther King eine Symbolfigur für Afro-Amerikaner im Kampf um ihre eigene Identität. Vor allem durch die Verweigerung, am Vietnam Krieg teilzunehmen. Er setzte für viele ein wichtiges Statement, auch wenn er dafür die besten Jahre seiner Boxkarriere opferte. Er war drei Jahre gesperrt.
Viele Berühmtheiten waren nicht nur während seiner aktiven Boxkarriere an ihm interessiert. Politiker wie zum Beispiel Leonid Breschnew und Bill Clinton, aber auch andere Persönlichkeiten wie Arni, Dustin Hoffman, und Rudi Carrell. Aber auch andere Sportler wie Franz Beckenbauer oder Vitali Klitschko sahen zu ihm auf und ehrten ihn.

 

„Ali boma ye!“
Ali töte ihn (boma=kill, ye=ihn) – Lauteten die Zurufe der Zuschauer bei dem legendären Kampf „Rumble in the jungle“ 1974 in Kinshasa. Neben dem „Kampf des Jahrhunderts“ und „Thrilla in Manila“ war dieser Sieg gegen Foreman einer der wichtigsten Kämpfe in der Karriere der Legende.

Meilensteine:
5. September 1960, Rom: Cassius Clay wird mit einem Punktsieg über Zbigniew Pietrzykowski (Polen) Olympia-Sieger im Halbschwergewicht. Es ist sein letzter von 108 Amateurkämpfen, von denen er nur acht verlor.

25. Februar 1964, Miami Beach: Cassius Clay gewinnt mit einem K. O.-Sieg in der achten Runde über Sonny Liston (USA) erstmals den WM-Titel. "Ich bin der Größte. Ich bin der Schönste", tönt er und tritt wenig später zum Islam über.

9. Oktober 1966, Waldstadion Frankfurt: Vor 35.000 Zuschauern verteidigt Ali gegen Europameister Karl Mildenberger (Deutschland) seinen WM-Gürtel. Anschließend gesteht er, das sei sein schwerster Kampf seit dem Titelgewinn gegen Sonny Liston gewesen.

8. März 1971, Madison Square Garden New York: Ali kassiert gegen Joe Frazier im Kampf um die WM-Gürtel von WBA und WBC die erste Niederlage in seiner Profikarriere. Im "Kampf des Jahrhunderts" schlägt Frazier seinen Widerpart in der 15. und letzten Runde mit einem linken Haken zu Boden. Die beiden Boxer bekommen Rekordbörsen von jeweils 2,5 Millionen Dollar.

26. Dezember 1971, Hallenstadion Zürich: Muhammad Ali schlägt den Deutschen Jürgen Blin in der siebenten Runde k. o. "Sportlich war der Kampf nicht viel wert. Ich wusste genau, dass ich keine Chance habe", sagt Blin später.

30. Oktober 1974, Kinshasa: Im legendären "Rumble in the Jungle" erkämpft sich Ali gegen George Foreman in Kinshasa durch K. O. in der 8. Runde die WM-Titel der WBA und WBC zurück - mit völlig neuer, defensiver Taktik. Er durchbricht als zweiter Profi nach Floyd Patterson das eherne Gesetz "They never come back".

1. Oktober 1975, Manila: Muhammad Ali bezwingt Joe Frazier im "Thrilla in Manila" durch Aufgabe nach der 14. Runde. 28.000 Zuschauer im prall gefüllten Araneta Coliseum werden Zeugen der wohl größten Schlacht im Ring der Boxgeschichte.
(Quelle)

 

Überheblich? Er nicht!

Während so ziemlich jeder ihn als überheblich und „Großmaul“ bezeichnet, kann ich das in keiner Art bestätigen. Dieser Mann sagte sogar öfter voraus, in welcher Runde er seine Gegner besiegen werde. „…I am so bad, I make medicine sick...“, „Float like a butterfly, sting like a bee“, „My toughest fight was my first wife”. Mit solchen Sprüchen hat er immer wieder die Medien angezogen und deren Zuschauer zum Kopfschütteln gebracht. Doch es gab niemanden, der jemals so schnell war wie er. Er tänzelte durch den Ring und ja benützte auch psychische Tricks wie Demütigung. Aber selbst sein ehemaliger Erzrivale George Foreman sagt „Muhammad Ali wirst du niemals gerecht, wenn du ihn nur auf einen großartigen Boxer reduzierst. Er war auch Prediger, war Missionar, war Popstar, war Entertainer, war Provokateur und Charmeur. Er gab seinen letzten Cent, wenn er glaubte, damit Gutes tun zu können…“. Außerdem „Glauben Sie mir, Ali ist nicht gestorben. Er lebt noch. Wenn jemand am Boden liegt und seinem Glauben folgend versucht, wieder aufzustehen, werden immer alle sagen, der ist ja wie Muhammad Ali…“
 

Er ist der Größte.

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