InterSpace – Von der Flucht in die Arbeitswelt

12. März 2019

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„Interface ist für mich wie Familie.“ Mit diesen Worten berührte Karwan Abass die Anwesenden der „Tea Time“ im Rathaus Wien.  Dort drehte sich vergangenen Montag alles um „InterSpace“, ein Bildungsprogramm der Institution Interface, das zugewanderten Jugendlichen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt hilft.

Wie sieht das konkret aus? Vier Bildungsphasen sollen Arbeitsuchenden zu der Phase des Erfolges führen – in Form einer Lehrstelle, eines Angestelltenverhältnisses oder einer schulischen Weiterbildung. „Wir wollen Jugendlichen das geben, was sie brauchen, um gut in Wien anzukommen“, äußerte sich  Susanne Pfeffer von Interface. Jährlich gibt es über 6500 Zuwanderer im Alter von 15 – 24 Jahren. Auch Jürgen Czernohorszky, Stadtrat für Bildung und Integration in Wien, sieht in InterSpace die Möglichkeit eine Lücke zu füllen – dem Zugang zur Bildung für kürzlich zugewanderte Jugendliche.

Elektrik, Lackieren oder BIO?

Karwan aus Syrien hat diese Gelegenheit genutzt.  Er startet gerade bei „denns-biomarkt“ als Lehrling durch. Der 22-Jährige ist vor einem Jahr, direkt bei Start des Programms, eingestiegen und sichtlich glücklich über diese Entscheidung. Er bedankt sich auch an dieser Stelle bei allen Beteiligten, die ihm bis jetzt unter die Arme gegriffen haben.

Auch Regina aus Ungarn ist durch Mundpropaganda auf InterSpace gestoßen. Sie hat einen konkreten Berufswunsch – Lackiererin. Dem Ziel eifrig nachzugehen war für sie nicht immer einfach. Rückschläge in Form von Abweisungen oder nicht beantworteten Bewerbungen machen sie oft traurig. „Wenn das der Fall ist, dann gehe ich zu Nora. Sie muntert mich immer auf“, erzählt Regina. Nora steht den Jugendlichen nicht nur als Vermittlerin zur Seite, sondern hat auch immer ein offenes Ohr für sie parat. „Wenn ich die Entwicklung der Jugendlichen sehe, macht mich das stolz zu sehen, was sie alles schaffen. Auch, wenn sie manchmal gefrustet sind, geben sie nicht auf. Das ist ein Wert, den wir vermitteln wollen“, berichtet Nora Mate.

So ist Regina noch lange nicht bereit aufzugeben und kämpft weiterhin um eine Lehrstelle. Denn auch, wenn man das Programm „InterSpace“ abgeschlossen hat, stehen die Verantwortlichen den Jugendlichen danach mehrere Monate als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die 21-jährige Fatime führt im Moment eine überbetriebliche Lehre bei der Kapsch Partner Solution GmbH aus, mit dem Ziel baldigst einen fixen Lehrplatz als Elektrikerin zu bekommen. Auch, wenn die Konkurrenz am Arbeitsmarkt groß ist, steigen Fatimes Chancen stetig. Im Moment ist sie zwar bei keiner konkreten Firma angestellt, sammelt aber dennoch eifrig an Praxiserfahrung.

Wir von biber drücken Fatime und Regina die Daumen, damit auch sie wie Karwan bald die Möglichkeit auf einen Ausbildungsplatz bekommen und sich genauso beweisen können.

Das Bildungsprogramm wird gefördert vom ESF, BMBWF, Land Wien mit Unterstützung von IEB und AMS.

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