Pensionisten drohen Peitschenhiebe

13. Oktober 2015

In Saudi-Arabien soll ein britischer Pensionist 350 Peitschenhiebe bekommen. Der Grund: Er wurde mit selbstgemachtem Wein erwischt.

Karl Andree ist ein britischer Pensionist, der zuvor 25 Jahre in der Ölindustrie von Saudi-Arabien gearbeitet hat. Seit einem Jahr sitzt er nun im Gefängnis, weil saudische Polizisten in seinem Wagen selbstgemachten Wein gefunden haben. Da der Konsum von Alkohol im wahabitischen Königreich streng verboten ist, wurde der Brite zudem zu 350 Peitschenhieben verurteilt.

Der Familie wurde jedoch zugesichert, dass die Peitschenhiebe aufgrund des Gesundheitszustandes des 74-Jährigen ausgesetzt werden. Nun befürchte man, dass sich die saudische Justiz anders entschieden habe. Das könnte dem Pensionisten das Leben kosten. Er habe bereits drei Krebserkrankungen hinter sich, leide an Asthma und brauche dringend medizinische Hilfe, wie die drei erwachsenen Kinder des Mannes berichten.  Sie flehen Premierminister David Cameron an, ihren Vater nach Hause zu bringen.

In einer Stellungnahme des britischen Außenministeriums heißt es, dass man aktiv daran arbeite, ihn so bald wie möglich freizubekommen.

Das Königreich Saudi-Arabien setzt die islamische Gesetzgebung „Scharia“ besonders streng um. Bei Vergehen wie Diebstahl und Alkoholkonsum werden die Täter ausgepeitscht oder ihre Gliedmaßen gewaltsam abgetrennt. Traurige Berühmtheit erlangte der Blogger Raif Badawi, der zu 1000 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil er mehr individuelle Rechte eingefordert hatte. Die Todesstrafe durch Enthauptung steht oft an der Tagesordnung.

 

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