So steht es um den Gender Pay Gap in Österreich

06. Februar 2023

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Der Gender Pay Gap in der gesamten EU lag 2020 durchschnittlich bei 13 Prozent. Foto: Mathieu Stern, Unsplash

Gender Pay Gap existiert nach wie vor auch in Österreich. Was das bedeutet, was dagegen getan wird und wie Österreich im Vergleich zu anderen Ländern der EU dasteht.

Der Begriff Gender Pay Gap kommt aus dem Englischen und bedeutet „geschlechtsspezifische Lohnunterschiede“. Er bezeichnet also den Unterschied im Bruttostundenverdienst von Mann und Frau für die gleiche Stelle.

Wie hoch ist der Gender Pay Gap in Österreich?

Laut Statistik Austria liegt der Unterschied im Bruttostundenverdienst zwischen Mann und Frau 2020 bei 18,9 Prozent. In diese Angabe sind auch teilzeitarbeitende Personen miteingeschlossen sowie Personen mit nicht-ganzjähriger Beschäftigung. Wenn man sich jedoch ausschließlich auf die Vollzeitbeschäftigten, die ganzjährig arbeiten, konzentriert, verdienen Frauen im Schnitt 12,7 Prozent weniger als Männer in derselben Position. Umgerechnet heißt das, dass Frauen 46 Kalendertage im Jahr oder jedes ganze achte Jahr unbezahlt arbeiten, wie der Standard errechnete.

Ein offensichtliches Problem, das hieraus entsteht, ist unter anderem die Pension. Durch die große Einkommensschere erhalten Frauen durchschnittlich weniger als die Hälfte der Pensionen, die Männer bekommen. Altersarmut ist folglich für Frauen ein noch größeres Problem als es bei Männern der Fall ist.

Im Vergleich zu anderen EU-Staaten ist Österreich das Land mit dem dritthöchsten Gender Pay Gap. Nur Lettland und Estland haben eine noch höhere Einkommensschere. Was viele überraschen könnte, ist die Tatsache, dass Luxemburg und Rumänien den geringsten Unterschied beim Bruttoeinkommen zwischen Mann und Frau aufweisen.

So kann der Gender Pay Gap reduziert werden

Durch die Offenlegung der Einkommensverteilung von Unternehmen, könnte dafür gesorgt werden, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche Gehalt bekommen. Die Regierung hat mit den Maßnahmen zur Einkommenstransparenz bereits Initiativen und gesetzliche Schritte gesetzt, um die Einkommenstransparenz in Österreich zu erhöhen, jedoch ist diese noch nicht völlig geben.

Außerdem könnte der Ausbau der Kinderbetreuung und die Einführung der Familienarbeitszeit helfen sowie finanzielle Anreize, wenn sich Eltern die Erziehung der Kinder fair aufteilen, wie die Arbeiterkammer fordert.

Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen wie den „Girls Day“ umgesetzt, um mehr Frauen für männerdominierte Berufe zu begeistern. Zusätzlich wurden Initiativen zur Förderung von Frauen in wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungspositionen wie das Projekt "Frauen in Führungspositionen. Women are top!" umgesetzt.

Die aktuellen Zahlen belegen jedoch, dass diese Maßnahmen noch nicht ausreichen. Deshalb ist der „Equal Pay Day“, der von dem internationalen Frauennetzwerk „Business and Professional Women Austria“ (BPW) ins Leben gerufen wurde, auch so wichtig. Auf diese Weise wird die Politik daran erinnert, dass auch in diesem Punkt immer noch viel getan werden muss.

 

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