Strandparty in Wien gegen das Burkini-Verbot

26. August 2016

schwimmen_wie_es_uns_gefaellt.png

Schwimmen wie es uns gefällt
Foto: Facebook-Screenshot von der Event-Seite

Was frau am Strand anzieht, sollte nur frau was angehen. Nachdem Frankreich den Burkini in 30 Küstenstädten verboten hat, hat ganz Europa darauf reagiert. Städte wie London oder Berlin wollen ein Zeichen setzen und organisieren Strandpartys, wo frau anhaben kann, was sie mag. Wien bietet auch die Stirn und macht bei der friedlichen Bewegung mit.


„Schwimmen wie es uns gefällt“

„Es ist unvorstellbar und ganz und gar absurd, wenn im Europa des 21. Jahrhunderts staatliche Institutionen erwachsenen Frauen vorschreiben, in welchen Outfits sie auf die Straße oder schwimmen gehen dürfen“, schreiben die Organisatoren der Strandparty auf der Facebook-Seite des Events. Am Montag ab 18:15 Uhr sind die Wiener eingeladen, am Donaukanal am Badeschiff-Swimmingpool zu schwimmen, feiern und dabei das Gewand ihrer Wahl anzuziehen. Der Facebook-Event freut sich bislang über knapp 500 Zusagen und 2400 Interessenten.

Das Verbot sei „notwendig und angemessen“

In anderen europäischen Großstädten wie Berlin und London wurden bereits spontane „Strandpartys“ vor den französischen Botschaften abgehalten. Laut einer Umfrage sind 64 Prozent der Franzosen für das Burkini-Verbot. Das heißt aber nicht, dass die neue Rechtsordnung nicht für Aufruhr unter Menschenrechtsorganisationen gesorgt hat. Zwei solche Organisationen haben sogar das Verbot am Gericht in Nizza angefochten, dennoch ist der Erfolg ausgeblieben. Das Gericht war der Meinung, das Verbot sei „notwendig und angemessen“, um eventuelle künftige Episoden wie den Anschlag vom 14. Juli zu vermeiden. Das nenne ich ein Prachtexemplar der amtlichen Logik.

Unangemessene Symbole

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Terroristen keine Gedanken darüber machen, welche Burkini-Farbe sie heute wählen sollten. Eine Frau, die einen Burkini trägt, macht nichts anderes, als einen normalen Tag am Strand zu genießen, ohne auf ihre alltägliche Kleidungsweise zu verzichten. Die französischen Behörden begründen ihre Entscheidung mit Säkularismus und unangemessenen Symbolen in der Gesellschaft. In der Praxis haben nur die einzelnen Burkini-Trägerinen daran zu leiden, ohne dass sich irgendetwas in der Denkweise der Terrorgruppen verändert.

 

Die Strandparty am 29. August am Donaukanal überlässt frau ihre Kleidungswahl und lädt die Wiener ein, Toleranz und Akzeptanz gegenüber allen Menschen zu zeigen. Wenn ihr mitmachen wollt, findet ihr mehr Infos auf der Facebook-Seite des Events.

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

17 + 1 =
Bitte löse die Rechnung