„Tut mir leid, dass ich dich vergewaltigt habe!“

17. August 2015

Das 16-jährige Fotomodel Diana R. wollte in Istanbul mit einem Kleinbus zu ihrer Freundin fahren. Aber als sie in den Kleinbus einstieg, wurde sie von dem Fahrer des Fahrzeugs mit einem Messer bedroht. Dieser führte sie danach in den Wald und vergewaltigte sie dort. „Tut mir leid wegen der Vergewaltigung. Tschüss!“, verabschiedete sich der widerliche Mann.

Das Mädchen kam später bei ihrer Freundin an und erzählte, was geschehen war. Die Polizei wurde verständigt und der Vergewaltiger verhaftet. Dieser meinte, er habe sie nicht vergewaltigt. Sie haben geredet und sich unterhalten. Daraufhin seien sie zu einem ruhigeren Platz gefahren und sie habe freiwillig mit ihm geschlafen.

Vergewaltigungen in Bussen etc. ist mittlerweile leider nichts Neues in der Türkei. Die brutale Ermordung von Özgecan Aslan im Februar sorgte damals für eine große Empörung und Protestwelle. Sie wurde von dem Busfahrer mit einem Messer erstochen und dann angezündet, weil sie sich gewehrt hat, als dieser sie vergewaltigen wollte.

Als Frau zu existieren ist schwer. Frau muss sich sogar fürchten, wenn sie mit einem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs ist. In der medialen Berichterstattung ist immer wieder zu hören, dass sich die Täter damit rechtfertigen, dass Frauen durch enge oder kurze Kleidung die Vergewaltigung provozieren und sie eigentlich auch Opfer sind. Welcher menschliche Verstand kann so etwas als Grund für ein Verbrechen vorführen? Es sollte einer Frau doch möglich sein, sich so zu bekleiden wie sie will und dabei auch ohne Gefahren in der Öffentlichkeit aufzutreten. Kein Minirock oder Dekolleté erlaubt die Verständlichkeit einer Vergewaltigung. Außerdem werden heutzutage auch verhüllte Frauen sexuell misshandelt.

Für das Vergnügen von solchen Menschen leidet eine Frau lebenslang an den psychologischen Folgen. Selbst der Gedanke, dass sich jemand wegen dir das Leben nehmen könnte, sollte die Menschlichkeit, die möglicherweise noch bisschen in diesen Bestien vorhanden ist, anregen. Und stellt euch einmal vor, dass eure Mutter, Schwester, Frau oder Kind so etwas erleben muss. Der Glaube, dass eine Entschuldigung das Erlebte für eine Frau ertragbarer macht, ist auch absurd, gar lächerlich.

Wie schon erwähnt. Es ist schwer eine Frau zu sein.

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