Vorurteile vom Tisch fegen

27. April 2015

isabel_camarena

Siemens Technikerin
bereitgestellt von Siemens Österreich

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dass noch immer sehr präsente Gerücht „Frauen gehören nicht in die Technik“ aus der Welt zu schaffen. So habe ich im letzten Heft übrigens auch herausgefunden, das ich eine ganz gute Technikerin abgegeben hätte. Jetzt bitte ich Isabel Camarena zu Wort, die selbst einen technischen Beruf ausübt und ganz meiner Meinung ist.


„Das Vorurteil Frauen und Technik passen nicht zusammen gibt es noch immer, aber dieses sollte man einfach ignorieren“, stellt Isabel von Anfang an klar. Die 31-Jährige ist Leiterin eines Teams, das für die Anlagenplanung eines Kraftwerkes von Siemens Österreich zuständig ist. Isabel ist in Spanien geboren, hat in Sevilla und Graz Verfahrenstechnik studiert und mit dem Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Seit sechs Jahren arbeitet sie mittlerweile für Siemens Österreich.  

Isabel spricht vier Sprachen, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Letzteres hat ihr vor allem bei Projekten in Argentinien und Spanien viel gebracht. Ob sie von Anfang an wusste, dass sie in der Technik landen wird? Nein, wie viele Jugendliche war sie sich nicht sicher, welchen Weg sie gehen soll. Klar war, dass sie sowohl medizinische als auch technische Berufe interessieren. Letztendlich hat sie sich dann für die Technik entschieden. „Ich war als Kind nicht über die Norm an Computern und Technik interessiert“, erinnert sie sich an ihre Kindheit. „Aber ich habe gerne mit mechanischen und technischen Sachen gespielt, dazu gehörte es auch, kleine Flugzeuge oder motorisierte Autos zu bauen.“ Außerdem hat die gebürtige Spanierin ihren Vater beim Reparieren diverser Dinge über die Schulter geschaut.

Auf meine Frage, ob es Frauen in der Technik schwerer haben, antwortet sie: „Überhaupt nicht, auch wenn die meisten Kollegen Männer sind, war das nie ein Problem.“  Am Ende des Gespräch gibt sie mir noch vier Tipps an junge, technik-interessierte Frauen:


1) Es gibt zwar das typische Vorurteil „Frauen und Technik?!?“, aber dieses sollte man einfach ignorieren.

2) Wenn man keine Antipathie zu Mathematik und Physik hat, gibt es keinen Grund, nicht einen technischen Studiengang einzuschlagen.

3) Die meisten technischen Firmen werden momentan noch in Mehrheit von Männern geführt. Viele Firmen versuchen jedoch verstärkt, mehr Frauen für die technischen Berufe zu gewinnen und das ist eine große Chance für Euch.

4) Die Möglichkeit, eine einfache Idee in ein praktisches & hilfreiches Produkt zu entwickeln, gibt einem vieles zurück, was man an persönlicher Arbeit hineingesteckt hat.

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