„Woki mit deim Popo“ für den Weltfrieden

25. Februar 2012

 

Die Trackshittaz haben es geschafft und in einer gefühlten zehnstündigen Megafernsehshow den Sieg eingeheimst. Außer der Dame mit der Wurst war die Konkurrenz quasi nicht vorhanden. Klar, musikalisch waren da schon sehr solide Tracks dabei, aber für alle diejenigen, die in Song Contest- Kategorien denken, war das Ding schon klar bevor die Show begonnen hat.

 

Lukas Plöchl, und der Andere, fahren nun also Ende Mai nach Aserbaidschan um auch das restliche Europa mit ihrem Diskokracher zu beglücken. Nachdem man auch einen Eindruck von den anderen europäischen Künstlern bekommen hat, standen wahrscheinlich die Chancen selten so gut, um ins Finale einzuziehen. Mit etwas Glück und den richtigen Backgroundtänzerinnen, darf man vielleicht sogar auf mehr hoffen.

 

Plöchl und die Obdachlosen

Doch bei all der Euphorie bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn sogar dem größten Nachrichtenmuffel sollte mittlerweile klar sein, dass in Aserbaidschan   ein autoritäres Regime herrscht und dass man dort die Menschenrechte nicht immer so genau nimmt. Sogar die Trackshittaz lässt dieses Thema nicht kalt. Danach gefragt, meinen die beiden in der ZIB 24 (auf einmal gar nicht mehr so lustig), dass es quasi „eh schlimm is“ aber man kann auch nicht gegen alles was machen, ja man könnte den Leuten dort sogar helfen, indem man den Fokus auf dieses Land richtet. Durch die Berichterstattung könnte man die politischen Umstände vielleicht sogar verbessern. Also im Grunde is das alles ne super Sache und um die „paar Häuser“(Zitat Pölchl) is halt schade. Nur zur Info in diesen „paar abgerissenen Häuser“, die für den Bau der „Kristall Halle“, in der der Contest stattfinden soll, haben 20.000 Leute gewohnt, die zwangsgeräumt wurden und teilweise noch immer auf der Straße stehen.

 

same shit- different place

Und das mit dem Fokus ist halt auch so ne Sache. Wer redet noch über die hunderten Slums, die für die WM in Südafrika oder die Olympischen Spiele in China abgerissen wurden? Die riesigen Stadien stehen mittlerweile zum Großteil leer, verfallen und haben den Leuten vor Ort wohl wenig bis gar nichts gebracht. Fokus hin oder her, diese Großveranstaltungen haben für die Bewohner meist eher unangenehme Auswirkungen. Nicht für die Zuseher, denn billiges Land und billige Arbeitskräfte ermöglichen überhaupt erst solche Megaevents.

 

 

Aber was kann man also tun, um den Bewohnern von Aserbeidschan zu helfen? Nun vielleicht am besten gar nicht am 26. Mai einschalten, wenn es darum geht wo im nächsten Jahr ein paar Häuser abgerissen werden. 

 

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