3 Minuten mit Fatima Sidibe

13. September 2023

African Hairstyles, Schwarze Vorbilder, Racial Profiling und historische Fakten, die ihr bestimmt nicht in der Schule gelernt habt: Fatima Sidibe alias African Diva spricht im Netz über Black und African History und lernt dadurch, ihre eigenen Wurzeln in Guinea zu schätzen.

Interview: Filip Lazar, Foto: Ina Aydogan

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(c)Ina Aydogan

biber: Woher kam die Idee, auf Instagram über African/Black Culture und History zu sprechen?

Fatima Sidibe: Ich habe während meiner Schullaufbahn gemerkt, dass nicht viel über Black History und Schwarze Kultur unterrichtet wird. Klar lernt man über Sklaverei oder Hungersnot. Aber wir haben zu diesem Themengebiet nie etwas Positives gelernt. Da ich sehr neugierig war, begann ich mich selbst mit der afrikanischen Geschichte auseinanderzusetzen und merkte dabei schnell, dass Afrika sehr reich an Geschichte und Kultur ist. So machte ich es mir zur Aufgabe, auch anderen PoCs (People of Colour) durch Social Media zu zeigen, dass wir viel mehr als nur Sklaverei und Armut haben.

Wie entscheidest du, über welche Themen du berichtest? Wie aufwendig sind deine Videos?

Es ist meist ein Mix aus Eigeninteresse und Themenvorschlägen meiner Community. Für ein 5-minütiges YouTube-Video rechne ich schon mit 10-12 Stunden Arbeitszeit. Für ein kurzes Reel brauche ich ein paar Stunden.

Bekommst du Hass im Netz ab?

Zu 90 % bekomme ich nur positives und ermutigendes Feedback – das macht mich sehr glücklich. Es kam auch schon vor, dass mir ältere PoCs schreiben, dass sie ihren Kindern schon immer etwas über Black History beibringen wollten und sie meinen Kanal deswegen hilfreich finden. Das ist richtig schön. Hin und wieder gibt es leider auch rassistische Kommentare, es ist aber nie zu extrem.

Abgesehen von deinem Bildungscontent schreibst du auch viel Poesie. Denkst du, Gedichte sind ein gutes Medium, um Black Culture in den öffentlichen Diskurs zu bringen?

Definitiv! Ich denke, dass Poesie ein gutes Mittel ist, um ein Statement in der Öffentlichkeit zu setzen. Wenn ich auf Bühnen stehe und ich ein großes Publikum habe, dem ich meine Gedichte vortrage, ist es mit viel Emotion verbunden. Viele meiner Gedichte haben einen tiefgründigen Unterton, den das Publikum dann auch spürt und manche sogar zu Tränen rührt. Ich möchte Black People empowern und sie stolz auf ihre Herkunft machen. Ich hatte früher immer das Gefühl, mich wegen meiner guineischen Herkunft schämen zu müssen, weil ich dachte „es gibt ja nichts Positives über mein Land zu sagen. Ich möchte einfach, dass PoCs sehen, wie interessant die Länder Afrikas eigentlich sind.

Wer sind deine Vorbilder beziehungsweise deine größte Inspiration?

Das ist auf jeden Fall Königin Nzinga. Sie war eine angolanische Königin im 17. Jahrhundert und kämpfte gegen die portugiesische Kolonialherrschaft und setzte sich für die Unabhängigkeit ihres Volkes ein.

 

Ihr findet Fatima auf Instagram:

@africaandivaa

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