3 Minuten mit Mr Kärnten Parsa Djawadiraad

15. September 2017

Er gefiel allen am besten und wurde zum „Mr. Kärnten“ gekürt. Doch der jungen FPÖ Kärnten gefiel seine iranische Herkunft gar nicht. Wir haben mit Parsa über die Mister-Wahl, die Reaktionen und darüber, was ein waschechter Kärntner ist, gesprochen.
Von Aleksandra Tulej

Foto: Chris Wittig
Foto: Chris Wittig

Biber: Bist du Kärntner?
Parsa: Ja, ich bin Kärntner. Ich bin hier aufgewachsen. Alles, was ich heute bin, habe ich Österreich und Kärnten zu verdanken.  

Biber: Es hieß ja in der Aussendung seitens der jungen FPÖ "ob sich Kärnten wirklich Parsa Djawadiraad als Repräsentant bei der Mister-Österreich-Wahl wünsche“. Hat dich das Kommentar gestört?
Parsa:Ehrlich gesagt hat es mich am Anfang gestört. Vor allem, weil sich die FPÖ davor nie für irgendwelche Miss- oder Mr.-Wahlen interessiert hat. Und jetzt auf einmal ist es ein Thema, nur weil ich wo anders geboren wurde. An der österreichischen Grenze stehen ja auch Soldaten mit bosnischen oder kroatischen Gesichtszügen, die unser Land repräsentieren. Da ist es dann aber kein Problem.

Biber: Du wurdest ja im Iran geboren, hast du irgendeinen Bezug dazu?
Parsa: Nein. Ich habe Verwandte dort, aber ich habe keinen Bezug zu diesem Land. Ich gehöre hierher, nach Österreich.

Biber: Gibt es für dich das Bild des „typischen“ Kärntners? Oder gibt es den im Jahr 2017 nicht mehr?
Parsa:Doch, ich verstehe auch die Menschen, die eine Vorstellung von einem „typischen“ Kärntner haben. Groß, gut gebaut, blond, helle Augen. Aber ich finde, wir sollten jetzt schon so weit sein, dass die Hautfarbe keine Rolle mehr spielen darf.

Biber: Wieso hast du bei der Wahl mitgemacht?
Parsa:Meine Freundin (anm. d. Red. Die amtierende Vize-Miss-Kärnten Marlin Ruiz) hat mich darauf gebracht, und dann habe ich halt gewonnen (lacht).

Biber: Was machst du eigentlich beruflich? Und wie kann man sich deine Freizeit vorstellen?
Parsa:Ich bin Vertriebsmitarbeiter, ich liebe meinen Job, ich habe den besten Chef der Welt und er unterstützt mich auch bei der ganzen Model-Sache. Nebenbei trainiere ich für die Mr. Austria-Wahlen, und wenn ich mal abschalten will, dann gehe ich rauf auf den Berg, auf die Alm – ich mag es, dass dich dort einfach alle grüßen, dort gibt es irgendwie diesen Hass und diese Rassentrennung nicht.

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