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03. November 2008

Bogumil weiß nun, Milojko hat nicht ihn gemeint. Danke Milojko für die Klarstellung!

Das war die Präambel. Nun zum Blog.

Es ist Zeit etwas mehr über Bogumil Balkansky zu erfahren.

Die Mondlandung erlebte Bogumil Balkansky als Liveübertragung in Belgrad. Es war der 20 Juli 1969 und Bogumil war 6 Jahre alt. Das war der Tag als er beschloß Astronaut zu werden. Nicht Kosmonaut, denn Mondlandungstechnisch haben die Russen nix gerissen.

Später wollte Bogumil Archäologe sein. Das war als er auf der Insel Brac lebte und ihn die Grabesgeheimnisse des alten Friedhofs von Sutivan faszinierten. Als er jedoch Albträume bekam, weil er einem Skelett die Zähne ausriss um einen "Fund" zu haben, gab er dem Toten seine Teile wieder und beschloß, was ganz anderes zu werden.

Dann kam die Zeit, als die ersten Hormone einschoßen und Bogumil feststellte, dass  deutsche Touristinen ganz leicht herumzukriegen waren. Also beschloß Bogumil Balkansky Heiratsschwindler zu werden.

Diese Leidenschaft teilte er noch in der Mittelschule mit seinem besten Kumpel, einem Halbgriechen. Das war als Bogumil in Wien lebte. Und hier lernte er das Wichtigste in diesem Handwerk: Eduard Zimmermann kriegt sie alle! "Aktenzeichen XY ungelöst" brachte Bogumil von der Idee für immer ab! Danke Ede!

So wurde euer unbescheiderner Erzähler Flugverkehrsleiter, vulgo Fluglotse, saß Jahrelang vor dem Radar und sagte lässig Roger und Over und Bravo Tango Zulu und was man da sonst so sagt. Die Verwaltung von Luftlöchern gab er nach 7 Jahren aus gesundheitlichen Gründen auf und beschloß Lehrer zu werden.

Der Plan: irgendwo im Burgenland Kroatisch zu unterrichten und im Garten eine kleine Plantage für den Eigenbedarf zu pflegen. Und fast hätte er es vollbracht...

Aber dann kam der Krieg.

Und Bogumil beschloß auf seine geliebte Insel Brac zurückzukehren. Die darauf folgenden acht Monate haben seinen inzwischen recht erklecklichen Fundus an Albträumen um ein paar saftige Varianten bereichert.

Nach dieser durchaus entberlichen Episode, beschloß Bogumil Balkansky etwas wirklich sinvolles zu tun und schloß sich einer Gruppe von Menschen an, deren Ziel es war, Deserteure der Jugoslawischen Volksarmee zu verstecken, zu ernähren und vor Verfolgung zu schützen. Danach begründete er zusammen mit dem Skipper Christian Winkler die "Friedensflotte Mirno More" und betreute in Wien für "Helping Hands" traumatisierte Flüchtlingskinder.

Hier traf Bogumil auf Elisabet T. Spira und wurde ihr Assistent.

Da fand sich Balkansky endlich. It´s the Film, stupid!

Nach einer mehrjärigen Odysee durch 3 Kontinente landete Bogumil so weit weg von Mamma wie es nur geht: in Auckland auf der Nordinsel von Neuseeland wo er Steine schliff und Kamine baute.

Nun lebt Bogumil mehr schlecht als recht vom Filmchenmachen und Sachenschreiben. Immerhin schaffte es eines seiner Drehbücher bis nach Cannes, war aber dann doch nicht gut genug...

Na, ja. Künstlerpech.

Was bleibt ist Jazz. Nur Jazz. Diese wunderbare, einzigartige Musik und der Soundtrack zu Bogumils kleinem Leben.

Danke für´s Lesen.

 

Kommentare

 

bogumil weiss, dass ich ein fan von ihm bin.

schöne lebensgeschichte, was da noch kommen mag???

grüße

 

hast du fünf sterne!

 

dito

 

und noch eine fanin mehr.

eine bereicherung für meinen horizont..

iv.cucu.

 

Interessantes Leben...ist sicherlich schön, soviel erlebt zu haben (ausgenommen Brac vielleicht).

Sreten, ich bin dafür, dass du deinem Fanclub "Sretens Lebensweisheiten und -Geschichten" in Form von Party oder Chill-out erzählst...so quasi als Märchenerzähler. Wäre sicherlich interessant :-) ich wäre auf jeden fall dabei

Warum? Die Meisten haben nicht so viel auf Lager warscheinlich und es gibt wenige von denen die tatsächlich aus der "gewöhnlichen Realitätswelt" (Arbeit - Haus - Arbeit) ausgeschert sind wie du zum Beispiel.

Cooler Blog

Mitglied/Fanclub BB

 

ich bewundere menschen, wie dich sreten, die so viel abenteuerlust und energie haben immer wieder neues auszuprobieren.

ich gebe zu keine abenteuer zu suchen, sondern nehme sie in kauf, wenn sie auf mich zukommen. ich bin faul, wiege mich gern in sicherheit und will immer wissen, wo mein zuhause ist.

mein schwesterherz ist da ganz anders. sie reist durch die welt, spielt ihre turniere und wechselt von einem tag auf den anderen das land. und sie erzählt,dass sie sich nach ruhe sehnt.

sreten? kannst du mir erklären? warst du damit immer glücklich, oder hattest du das gefühl nach etwas zu suchen, und du wusstest nicht wonach?

 

nur ruhelose neugier. man hat sie, oder nicht. es war schwer mehrmals haushalte aufzulösen, ganze bücherregale in den container zu stopfen und danach monatelang als baustelac in italien zu leben oder schwertransporte durch das piavetal zu begleiten, unter häuser von kiwis zu kriechen oder auf die dächer zu steigen und ganz auckland in der morgensonne zu sehen.

aber...

auf diesem weg waren menschen. jeder hatte eine story und mancher hat sie mir auch erzählt. einer der unvergesslich: gerardo chiaselotto, genannt jerry oder il noto professore jerry von klinz. ein wunderbarer mann der mich viel über die italienische küche lehrte, früher autodieb, waffenschmugler und bauunternehmer war (italien halt...). leider ist er vor zwei jahren an einer unglücklichen kombination aus krebs, chemotherapie und aids elend krepiert... und ich war nicht da.

also auch schmerz...

und jazz, nicht zu vergessen...

war das eine antwort?

 

bestes argument überhaupt: lebensgeschichten anderer menschen.

ich höre gern älteren menschen aus meinem dorf zu. sie finden es angenehm besucht zu werden und freuen sich einen zuhörer zu haben.

und ich genieße die weisheiten aus einer anderen zeit und stelle es mir bildlich vor. es ist wie eine zeitreise.

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