Bringt´s der Frauentag?

08. März 2013

Frauentag ist nicht gleich Muttertag sondern unter anderem die Erinnerung an den noch immer andauernden Kampf um Gleichberechtigung- ganz überzeugt bin ich trotzdem nicht.

Prinzipiell bin ich kein Fan von datumsgebundenen Zwängen sich über etwas Bestimmtes zu freuen oder zu jemandem – unter Zähneknirschen - nett zu sein. Aber, paradoxes Wesen das ich nun mal bin, erliege ich manchmal doch der höheren Causa.

So auch heute, am 8. März, dem internationalen Frauentag. Denn Zwangsverheiratung, häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Zwangsprostitution und Zwangsverstümmelung sind leider immer noch traurige Realitäten. Die Liste könnte ich ewig fortführen, doch es liegt mir nichts ferner als mich den vielen Diskursen anzuschließen die uns Frauen in eine Opferrolle stecken. Lieber begnüge ich mich mit der Aussage, die Unterdrückung der Frau hat viele Formen und findet überall statt. Das ist Fakt.
 

Keine Männerhasserin
Um eventuelle Zweifel aus dem Weg zu räumen: Nein ich bin keine Männerhasserin, bin keine Verfechterin der Zwangskastrierung und bin mit der geschlechtsbedingten Wehrpflicht ebenfalls nicht einverstanden. Während für die Meisten von uns Geschlechtsverstümmelungen und Zwangsheirat - zum Glück – kein Thema sind, sind es Gehaltsdiskriminierung, sexuelle Übergriffe und sexistische Aussage sehr wohl. Die absolute Gleichberechtigung ist also noch nicht vollzogen. Daher stört es mich, wenn der Frauentag mit dem Muttertag gleichgesetzt wird. Sosehr ich meine Mutter liebe, verehre und für lobenswert halte, doch eine Gleichsetzung von Frau und Mutter impliziert die Mutterschaft sei das höchste Ziel des Frauseins, während sich Männer entwickeln und selbstverwirklichen können.

Ein Tag reicht nicht um Veränderung zu bewirken
Wie wir natürlich alle wissen – weil Allgemeinbildung und so - begann 1917 die russische Februarrevolution, weil Arbeiterinnen, Soldatinnen und Bäuerinnen in Streik traten. Nach dem julianischen Kalender war das der 23. Februar – im gregorianischen, der auch in Österreich gilt, ist es eben der 8. März. Vier Jahre später wurde der 8. März als internationaler Gedenktag in Moskau eingeführt. Schon 1911 gab es weltweit erste Frauenbewegungen in den USA, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz. Wer den Frauentag genau erfunden hat, weiß niemand so genau, doch generell dürfen wir uns über Errungenschaften wie beispielsweise das Frauenwahlrecht (in Österreich übrigens seit 1918), freuen.


Alles schön und gut. Viel ist erreicht worden. (Kurze Pause für jubilierende Zwischenrufe). Doch viel wichtiger als Selbstbeweihräucherung, Schulterklopfern und gratis „Rosa Luxemburg Cocktails“ bei einschlägigen Feiern, ist mir die Entwicklung eines alltäglichen Bewusstseins der vorherrschenden Ungerechtigkeiten – nicht bloß gegenüber Frauen, sondern gegenüber allen Menschen. Und daran sollten wir jeden Tag denken, nicht nur einmal im Jahr kurz vor Ostern.

Auch wenn der März ein schöner Monat zum Feiern ist. Oder wie die lauteste Feministin unserer Zeit, Alice Schwarzer, zu sagen pflegt: "Machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen, Frauen wie Männer."

 

Kommentare

 

unsere blogs vertragen sich! =)) toll geschrieben und danke für dein kommentar:)

 

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