DER ERBE – Ein Vorruf von Bogumil Balkansky

14. Oktober 2008

Der Erbe des Bärentalers hat einen Namen und wir wollen ihn aussprechen: Heinz Christian Strache.

 

Meine erste Angesichtung dieses Erben fand in den frühen 90-ern oder späten 80-ern statt. Es ist ein Foto des Nachrichtenmagazins Profil und es zeigt drei aufstrebende Jungrecken der FPÖ. Er fing meinen Blick wegen seiner bizarren Bekleidung. Sie ähnelte dem Kostüm des Heinz Rühmann in der berühmten, 1944 in Berlin-Babelsberg produzierten Pennälerkomödie „Die Feuerzangenbowle“. Darin spielt Rühmann einen Schriftsteller der im Privatunterricht seine Matura erwarb und nun das Erlebnis der Abschlussklasse an einer gewöhnlichen, öffentlichen Schule - als Pennäler verkleidet - nachholen will.

 

Weil das so lustig ist.

 

In Straches Kreisen ist das die Pennälerkomödie und jeder Burschenschafter der auf sich hält, kann die Dialoge auswendig.

 

Sicher auch Strache.

 

Aber ab jetzt ist Schluss mit lustig! Denn ab jetzt hat Strache die Lufthochheit über Stammtisch, Discobuberln und Paintballspieler – und über 16, 17-jährige Idioten – ganz allein für sich.

 

Das ist gut so! Strache verfügt nicht über die intellektuellen Fähigkeiten seinen Erblassers oder seine Bildung. Und seine bizarre Verkleidung als sein Schöpfer in Sprache und Themenwahl wird ihm einige Nummern zu groß werden.

 

Leider wird es eine Weile dauern, bis seine Entzauberung passiert. Eine Möglichkeit dies zu beschleunigen, haben die Franzosen uns bei Le Pen vorgemacht. Kein wichtiges Medium, kein ernstzunehmender Politiker hat mit ihm geredet, Interviews gemacht oder mit ihm koaliert. Sowas nennt der Franzose: cordon sanitaire. Der Österreicher wahlweise: „ned amoi ignorieren“ oder „nur ned ostraafn“. Resultat: Le Pen ist politisch tot. Körperlich wohl auch bald…

 

Was man aber auf jeden Fall muss: solchen keine Handbreit, keinen Schritt, keinen Millimeter nachgeben!

 

BB

Kommentare

 

Die Medien verfallen immer wieder in den Strache-Wahn, weil sie der Meinung sind, dass Typen wie er, die polarisieren bzw. extreme Standpunkte zu gewissen Themen beziehen, viel mehr Quote und Aufmerksamkeit als politische Pendants bringen. Deswegen glaub ich, dass in diesem Fall gilt: "irgendeine Aufmerksamkeit ist besser als gar keine Aufmerksamkeit"

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