EIN AMOKLÄUFER IST AUCH NUR EIN BÜRGER

03. Juli 2008

Man hört Beschuldigungen gegen die Bevölkerung eines ganzen Landes nicht gerne. Es heißt dann; ein einzelne Täter, solche gibt es über all, das sind Klischees, Kollektivschuld gibt es nicht, außerdem ist sie schon längst politisch unkorrekt.

Wie sieht es mit der Verantwortung aus, mit der so beworbenen Zivilcourage? Nun, angesichts der letzten Ereignisse, ich beziehe mich auf verübte Verbrechen in Österreich, sieht es schlecht aus. Schuld ist ein einzelner Amokläufer, so werden sie meist in der Presse genannt. Also verrückt, unzurechnungsfähig, handeln im Affekt usw.

Man ist nicht gerne krank, das ist verständlich, und noch viel weniger will man Teil einer kranken Gesellschaft sein, das währe ja noch beunruhigender. Einige Perverse bevölkern die Straßen von Österreich und treiben ihr Unwesen, alle anderen sind schockiert, fassungslos. Wer will schon Bürger einer pervertierten Gesellschaft sein? Das führt gar noch zu unangenehmen Schlafstörungen.

Gefüge Gefängnis Familie

Längst ist unsere österreichische Gesellschaft ein moderne, top modern, nicht so hinterweltlerisch, um auf Familienzusammenhalt zu setzen, das ist out. Jeder ist sich selbst der nächste und ein Baby gafft dich aus dem Plakat an und meint „Ich bin keine Pensionsvorsorge“, du musst dich schon selber darum kümmern, könnte man den Gedanken weiter spinnen, auf mich brauchst du nicht zu zählen, ich kann auf dich auch nicht zählen. Eltern-Kind Beziehung haben sich nun mal verändert, das muss man akzeptieren. Eltern erziehen ihre Kinder nicht mit, für einige noch selbstverständlich, Respekt und Achtung, und so sehen wir mit an wie das Gerüst von Familie zerfällt. Die unüberwindbare Hemmschwelle ist nichts weiter als ein Gang zum Baumarkt. Innerhalb des Gefüges / Gefängnisses Familie herrscht Straflosigkeit, man/frau erlaubt sich so einiges, bekommt keiner mit, und wenn doch, hält jeder den Mund, man will keine Unannehmlichkeiten. Und so züchtet der Schlächter seinen Henker.

Kommentare

 

solche sachen hat es schon immer gegeben, es gab nur nicht immer schon zeitungen, radio, tv und internet. es gab keine medien die solche gesehnisse publik und hin und wieder zur story machten.

was es aber schon immer gab, ist die vornehme zurückhaltung.

 

Ich bin voll deinre Meinung Vesna

 

der zugang zu medien einerseits wie auch deren steuerung sind entscheidend für das, was man heute unter "allgemeinbildung" nennt. üblicherweise hat man nach 2 oder 3 tagen bereits wieder vergessen, was man gelesen oder gesehen hat, da ja bereits der nächste, bisweilen ethisch fragwürdige hype lauert.

 

Ich kann Vesna hier nur zustimmen, mit dem Zusatz, dass seitdem es Medien gibt, es immer schlimmer wurde - nicht in der Realität - aber in den Medien. Ich glaube, dass manche Medien gezielt nach solchen Geschehnissen suchen und es noch mehr aufbauschen. Deshalb kommt es uns als Leser noch skandalöser, grotesker, perverser, eckelhafter, ..... vor.

Einerseits: Bomben-Stories (wenn wir ehrlich sind)
Andererseits: schockierend.

Ein Psychologe berichtete mir, dass der größte Teil der Erdbevölkerung pessimistisch eingestellt ist. Unser Unterbewusstein sucht förmlich nach negativ Schlagzeilen um darüber schockierend berichten zu können. Wie damals wo die Gerüchteküche in den altertümlichen Dörfern dieser Welt köchelte. Jeder dichtet froh und munter ein kleines unwesentliches kleines Detail durch bis der letzte im Dorf dann schließlich ein bomben Skandal zu hören bekommt. Und die "Hexe" verbrannt werden muss!(Wenn der Täter sich noch nicht selbst gerichtet hat) That's life!

 

Zum Thema Medien bin ich einverstanden. Sie bauschen Stories auf. Aber was die Familienverhältnisse angeht, bin ich nicht der Meinung, dass es das immer schon gab. Es ist ein neues Phänomen, einer neuen Gesellschaft. Menschliche Beziehungen verändern sich. Zuerst war das Matriarchat da, dann das Patriarchat, und nun befinden wir uns in einer Übergangphase in der das Individuum oder besser gesagt der Egoist im Mittelpunkt steht.

 

das hat schon was, darauf bin ich gar nicht eingegangen.

 

Dabei sollte man auch nicht aussparen, dass sich verschiedene Kulturen, verschieden entwickeln. In Afrika, vor allem im ländlichen Teil viele Länder, ist sicher nicht die gleiche Entwicklung zu beobachten, die in Österreich stattfindet, nicht einmal in Serbien passiert gesellschaftlich was sich in Zentraleuropa abspielt.
Man kann echt Schluss machen mit dem überkorrekten Nichtverallgemeinern. Zentraleuropa zahlt den hohen Preis der Wohlstandgesellschaft, in menschliche Opfer aufgerechnet.

 

leider sehr oberflächlich und postulierend, und wieso zahlt die "wohlstandsgesellschaft" diesen preis? bitte zuerst nachdenken und dann posten...
übrigens in anderen (west)europäischen ländern wie england, frankreich oder italien ist die kriminalitätsrate wesentlich höher als hierzulande, für serbien liegen mir keine erfahrungswerte vor...

 

Eine rechthaberische Einstellung, davon auszugehen, dass jemand der anders denkt als du nicht nachdenkt wenn er/sie postet.
Es geht hierbei nicht um Kriminalität im Allgemeinen, Hauseinbruch, Taschendiebstahl etc, sondern vielmehr um die Verhältnisse innerhalb der westeuropäischen Familie. Ich bin auf die Antwort der gestellten Frage gespannt.

 

Ach ja ein echt cooles Bild

 

ist das nicht chucky die möderpuppe?

 

Warum wird eigentlich als Hype und von den Medien inszenierter Skandal abgetan, was eine tatsächlich erschütternde Tatsache ist. Oder ist es nicht etwas Unfassbares seine eigenen Geschwister die Polizei auf den Hals zu hetzen, sie zu erschießen, die eigene Tochter jahrelang zu vergewaltigen und ihr etliche Kinder zu machen, etc. Sind das etwa aufgebauschte Stories, sind wir bereits so abgestumpft?

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