Jugobobos

05. Juni 2013

JEDER KENNT EINEN, KEINER WILL EINER SEIN: Die Rede ist vom Bobo (franz. für „bourgeois“ und „bohemien“). Spaziert man durch den 7. Wiener Bezirk, findet man sie an jeder Ecke. Sie haben zerrissene Jeans vom Flohmarkt an, einen Jutebeutel unterm Arm und trinken Fair Trade Kaffee. Aus dieser Bewegung ist eine Subkultur ent- standen: Die Jugobobos.

Wie für den normalen Bobo ist auch für den „Jugobobo“ Styling das Amen im Gebet. Hier gilt: Aus der Masse hervorheben und bloß kei- nen Mainstream verfolgen. Das zeigt sich in der Liebe zu Vintagekleidung und Secondhand-Läden, an den Bio- müsliflocken im Jutebeutel und den 70ties-Möbeln vom Flohmarkt. Wie jeder echte Bobo liebt natürlich auch der Jugobobo es, sein Essen im Ins- tagram-Retro-Look zu fotografieren. Doch statt coolem Posing mit Fro- zen-Yoghurt im Museumsquartier postet er Selbstportraits mit Burek vom Yppenplatz. Der Jugobobo fährt auch keinen geleasten Audi A5 wie der typische Balkanmann. Er düst stattdessen mit einem Smart durch Wien, isst Tofu-Cevapcici und steht in der ersten Reihe auf Konzerten von alternativen Jugobands wie Du- bioza Kolektiv oder Zoster. Er wohnt in einer WG, statt wie üblich bis zur Heirat bei den Eltern und bringt den Balkan unters österreichische Volk – mit selbstgebranntem Schnaps von Opa und hübsch geflickten Überde- cken aus Mostar. Aber auch unter den Jugobobos gibt es Unterschiede. Vom Fitnessguru bis zum Vintage- fan, wir stellen vor.

 

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