Ephraim Kishon vermochte zu Lebzeiten, seine Herzallerliebste mit dem Titel „die beste Ehefrau von allen“, ins rechte Licht zu rücken. Ein wenig verspielt, frech und doch charmant. Vor allem aber, liebevoll. „Die schönste auf der Welt“, habe ich unlängst gelesen und so aus weiblicher Perspektive - der kann sich auch sehen lassen.

Unser Baulöwe, Richard „Richie“ Rich, oh Verzeihung, ich meine selbstverständlich Lugner, zeigte sich in der Hinsicht, bei Exfrau Christina Lugner weniger kreativ. Er machte seine Exehefrau, mit dem hierzulande gängigen Kosenamen, „Mausi“, zum Dummerchen der Nation. Ihrer Nachfolgerin, Bettina ist es dabei mit „Mörtel“, wahrscheinlich auch nicht besser ergangen. Die Medienwelt jedenfalls, machte schnell ein „Neo-Mausi“ aus der Versicherungskauffrau.

Aber wie steht es sonst um die Verniedlichung unser Herzblätter? Irgendwo an der Spitze der Liste, ist bestimmt ein Name zu finden, an dem ja doch keiner vorbei kommt. Ob in einer Beziehung, in der Familie oder einfach nur im Freundeskreis. „Schatz“ oder „Schatzi“, bleibt irgendwie immer on Top.

Bei „Baby“ muss man manchmal ein wenig schmunzeln. Denn wenn „Baby“ ungefähr 190cm groß und 90kg schwer ist, ist dieser Spitzname, wohl eher unpassend. So unter vier Augen, könnte man diese Verniedlichung, als okay bezeichnen, aber wo sie sich als ganz besonders unpassend ergibt, ist schlicht und weg, in aller Öffentlichkeit. Dazu…

Tatort SCS:

Ein hübsches, zierliches, junges Dirndl steht vor dem  Schaufenster eines Schmuckgeschäftes. Sie schien hin und weg, fast hypnotisiert, daher wunderte es mich, dass sie überhaupt im Stande war etwas von sich zu geben, aber sie war es. Zu erst, in einem passablen Ton: “Baby, schau mal.“  Als sie keine Antwort bekam, drehte sie sein zu ihrer Linken und dann noch ein Stück weiter.  Die Rotation stopte, als sich ihr Blick auf ihren Mann fixierte. Dieser stand, wie es sich für einen richtigen Mann gehört, natürlich schräg, gegenüber  vor einem Sportladen. Nichts ahnend bewunderte er die Auslage, als seine Liebste lauthals nach ihm rief: „Beeejjjbbbiiii!!!“ Er muss die Frequenz sofort erkannt haben, da er sich schnell umdrehte, dachte ich, verwarf aber unmittelbar danach diesen Gedanken, da ob gewollt oder nicht, alle Passanten damit anfingen, um sich zu schauen. Das Übel wurde für ihn noch übler, als sie das auch mitbekam. Und um nicht falsche „Babies“ anzulocken, ihre Hand in die Höhe schwang, dabei ein Grinsen von Ohr zu Ohr auflegte (aber ich denke, dass diese Geste wohl mehr am gesichteten Schmuck lag) und noch mal laut, diesmal aber gezielt in seine Richtung, „Baby!“, rief.

Der Arme Mann. Dass der sichtlich peinlich berührt war, war nicht zu übersehen. Dass sich dabei auch ein wenig Verzweiflung in seinem Gesicht abzeichnete, müsste doch nachvollziehbar sein. Ich meine, noch vor Sekunden fühlte er sich wie ein Held, seine Liebste kuckt Schmuck, er Sportartikel. Seine breiten Schultern, sein wohlgeformter Körper signalisierten Kraft, seine Körperhaltung, sein Style, Testosteron pur. Und dann, plötzlich, entmannt ihn genau dieselbe Frau, neben der er sich üblicherweise, noch stärker und männlicher fühlt.

Ladies, was lernen wir nun daraus? Spart euch solche Sprüche für zu Hause auf, wenn ihr eure Männer liebt. Gebt ihnen ja keine Tiernamen, auch nicht zu Hause. Kauft euch Haustiere, wenn ihr diese so süß findet. Könnt ihr trotz allem, noch immer nicht ganz vom Tierreich ablassen? Tja, dann ist nur ein Name relevant, nämlich „Tiger“. Speziell dieser Titel hat etwas, animalisch - sportliches, dass das Blut der Herren in Wallungen bringt. Lasst euch das kurz durch den Kopf gehen.

So, zum Schluss. Passt sein eigener Name, nicht meistens, sowieso am besten zu ihm? Sind manche nicht ohnehin, schon von Anfang an, mit Namen gesegnet, die vor Männlichkeit nur so strotzen? Ich meine, so dass man ihn am liebsten Tag und Nacht, nur bei diesem nennen möchte? Und ihr, Männer, wie sieht es bei euch aus? Wie nennt ihr eure Damen, bevorzugt?