Stichwort: Buberlpartie.

So bezeichnet man seit den späten 80-ern des vorigen Jahrhunderts jene Schar junger Discogeher, die Jörg Haider nach dem Putsch gegen Norbert Steger um sich sammelte.

Um mit ihnen die FPÖ neu zu erfinden – bis in Knittelfeld ein Discogehender Zahntechniker die FPÖ erbte.

Einer dieser jungen Discogeher der ersten Stunde war der Gas-Wasser-Heizungsinstallateur Gernot Rumpold. Dank Jörg war er bald Wahlkampfleiter und besitzt heute eine gutgehende Werbeagentur. Er erfand den Namen BZÖ, die Farbe Orange dafür - und die Orange als Maskottchen.

Einige Jahre zuvor  aber, ging Gernot Rumpold in eine Bar, geriet dort in Streit mit einem älteren Mann und griff diesem einfach in den Schritt – vulgo: an die Eier. Dafür wurde Gernot Rumpold rechtskräftig verurteilt.

Aus der Reihe:

Undurchführbare Interviews

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Heute:

Das Interview mit der Orange von Jörg Haider

Autor

BOGUMIL BALKANSKY

Jörg Haider hat sich eine neue Partei zugelegt. Ihr Name hat allenthalben für Heiterkeit gesorgt, wird aber wohl kaum in die Geschichte dieses Landes eingehen. Oder, viel wahrscheinlicher, von späteren Generationen für das Kürzel eines Kleintierzüchtervereins gehalten werden. Originell ist hingegen die Wahl der Farbe, die sie repräsentieren soll: Orange. Ebenso wie die Tatsache, das eine Zitrusfrucht der selben Farbe als Maskottchen herhalten muß.

BB:                  Sie sind die Orange von Jörg Haider?

Orange:            Nein.

BB:                  Aha. Aber ich dachte...

Orange:            Ich bin die Orange von Gernot Rumpold.

BB:                  Und wieso behauptet Jörg Haider, Sie wären seine Orange?

Orange:            Weil er behauptet mich bezahlt zu haben!

BB:                  Aber Geld ist geflossen. Es werden über 30.000 Euro kolportiert!

Orange: Jah! Das war nur die Anzahlung! Die Rechnung wird schon noch präsentiert, mein Lieber!

BB:                  Damit sind Sie wohl die teuerste Frucht dieses Landes?

Orange: Nein. Noch teurer ist die Österreicherinnen und Österreicher dieses andere Früchtchen gekommen...dieser...äch ... no, der mit dem lustigen Bart und der Uniform...

BB:                  Kaiser Franz Joseph?

Orange:            Neiiin! Der Andere...!

BB:                  Adolf Hitler?

Orange:            Ja! Der! Als da die Rechnung ´kommen ist,...mei Liaber!

BB:                  Wollen Sie etwa Jörg Haider mit Adolf Hitler vergleichen?

Orange:            No, hüten werd´ ich mich! Der ist imstand´ und macht einen Tschusch aus mir!

BB:                  Sie meinen Juice?

Orange: Das könnt´ ihm auch einfallen! Andererseits ist von Blau zu Orange a langer Weg, aber von Orange zu Braun is´ net weit. Nur eine Nuance. A bisserl Schwarz dazu und schon sieht alles ganz anders aus, gell?

BB:                  Und doch irgendwie ähnlich...

Orange:            Das haben jetzt Sie g´sagt!

BB:                  Hm. Stimmt.

Orange:            Haben´s noch Fragen?

BB:                  Ja! Als Südfrucht sind Sie ja nicht gerade repräsentativ für ein mitteleuropäisches Land. Wieso hat man gerade Sie ausgewählt?

Orange:            Das ist wohl eindeutig: es geht um die Zukunft!

BB:                  Wie meinen Sie das?

Orange:            Bei fortschreitender Erderwärmung werden auch in Zwettl Orangen wochsen!

BB:                  Das ist aber eine eher ferne Zukunft, wenn man in tagespolitischen Dimensionen rechnet, finden Sie nicht?

Orange: Na ja, da haben Sie eh Recht! In Wirklichkeit war die G´schicht ganz anders!

BB:                  Aha?

Orange: Das war dem Rumpold seine Idee. Sie müssen wissen, der Gernot greift gerne runde, weiche Gegenstände ab...

BB:                  Sie spielen auf seine gerichtliche Verurteilung an, weil er einem Barbesucher im Streit in den Schritt gegriffen hat?

Orange: Genau! Aber wia schauert des aus: das Sinnbild einer neuen, zukunftsweisenden Bewegung mit Jörg Haider in der Hauptrolle – ein Ei?

BB:                  Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.