Nicht nur, dass Muslime auf Wiens Straßen angegriffen und beschimpft werden, „auffällige“ muslimische Schüler sollen in Zukunft auch von ihren Lehrern gemeldet werden. Bessere Idee: Wir sollten alle Muslime einfach markieren – weniger Arbeit, mehr Hass!

Ich kann es nicht mehr sehen!

Egal wohin ich sehe, ich sehe nur noch IS. IS in den Zeitungen, IS in den Nachrichten und das Schlimmste ist: Ich werde mit IS in Verbindung gebracht. Kein Muslim, der dieser radikalen Bande nicht gefolgt ist, steht hinter ihr. Wir Muslime sind genauso schockiert, wie der Rest der Welt.

In der U-Bahn haben zwei betrunkene Männer vor mir davon fantasiert, wie sie eine Muslima vergewaltigen würden, und alle muslimischen Frauen ausrotten würden, damit keine Muslime mehr gezeugt werden können. Aus Angst habe ich mich weggesetzt. Ja, ich hatte und habe Angst alleine in Wien unterwegs zu sein. Und ich frage mich ernsthaft, warum automatisch verallgemeinert wird, wenn einer Gruppe von Muslimen die Sicherungen durchbrennen? Bei Österreichern passiert das natürlich nicht. Keiner nimmt automatisch an, dass jeder Österreicher seine Tochter im Keller vergewaltigt, nur weil das ein Fritzl getan hat.

IS (Islamischer Staat)/ Hochverrat:
Der sogenannte Islamische Staat ist alles andere als islamisch. Die Ideologie seiner Anhänger hat nichts mit dem Islam, oder mit dem durchschnittlichen Muslim zu tun. All diese Burschen – die meisten sind ja noch Kinder – und Mädchen, die sich als „Jihadisten“ sehen, werden von dem Rest der Muslime aberkannt. Für sie sind die Muslime, die nicht mit in diesem Krieg ziehen schlicht und einfach Ungläubige! Ihre Taten sind es, die Hass und Terror verbreiten, aber wir österreichische Muslime, die friedlich unseren Glauben praktizieren und von all dem nichts in Ordnung finden, sind es, die dafür büßen müssen!

In den letzten Wochen wurden mehrere Frauen angegriffen, verbal wie auch körperlich. Aber welches Medium schrieb darüber? Warum war dies keine Titelseite? Weil es „nur“ Muslime sind. Weil sie selber schuld sind. Immerhin, haben sie etwas mit den „IS-Leuten“ gemeinsam. Nicht wahr?! Nein!!! NICHT WAHR! Und wenn ein Kind zusehen muss, wie seine Mutter auf der Straße wegen ihrer Religion beschimpft, oder sogar geschlagen wird, wundert man sich, wenn er als junger Mann in ein anderes Land zieht, um dort den „Jihadisten“ zu spielen.

Judenstern für Muslime:

Nun sollen Lehrer „auffällige“ Schüler, die den Islam praktizieren melden. Die Frage lautet hier: Was sind auffällige Muslime? Mädchen, die ein Kopftuch tragen? Oder junge Männer, die einen Bart tragen? Wie müssen sich Muslime denn kleiden, oder sich verhalten, damit sie nicht als auffällig gelten?

Warum werden schwangere Vierzehnjährige nicht gemeldet?!

Generell wäre es vielleicht besser, Muslime zu markieren. Vor einer nicht zu langen Zeit wurde auch eine andere Gruppe mit einem prominenten „Abzeichen“ markiert, damit man sie erkennt. Man könnte Muslime mit einem „Hilal“ (Halbmond) markieren. Das Ende dieser Geschichte wäre auch vorhersehbar, immerhin kennt man es von der ersten Version dieser Vorgehensweise. Was mich heute daran nicht mehr überrascht: Auch damals war Österreich involviert.