Olympia 2008: Internetzensur gelockert. Kritische Webseiten weiterhin gesperrt

01. August 2008

Die Auseinandersetzungen rund um die chinesischen Zensurmaßnahmen während der Olympischen Sommerspiele http://en.beijing2008.cn in Peking gehen in die nächste Runde. So hat die Regierung des Landes nach heftigen internationalen Protesten nun doch eingelenkt und die Online-Zensur im olympischen Pressezentrum gelockert. Es können derzeit zwar Webseiten wie die der britischen BBC oder die Wikipedia-Homepage, die bislang gesperrt waren, aufgerufen werden. Nach wie vor nicht zugänglich sind allerdings Seiten mit politischen Inhalten und Webauftritte verschiedener Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch oder Free Tibet.

Die Olympia-Organisatoren haben immer hart darauf bestanden, dass die rund 20.000 ausländischen Journalisten, die über die athletischen Wettbewerbe in Peking berichten, einen uneingeschränkten Zugang zum Internet zur Verfügung haben.
Der Zugang zum Internet sei im Moment "ausreichend und zweckmäßig". Medienvertreter, die in der kommenden Woche in China eintreffen, sollten aber trotz der Lockerung nicht erwarten, auf Webseiten zugreifen zu können, die sich mit politischen Themen wie der Unabhängigkeit Taiwans, dem Freiheitskampf in Tibet oder der Falun-Gong-Bewegung beschäftigen.

Die Sperre von Internetseiten von Menschenrechtsorganisationen, ausländischen Medien und anderen regierungskritischen Webseiten wird im Vorfeld der Olympischen Spiele heftig kritisiert. "Die chinesische Regierung ist in ihrem Zensur-Wahn nicht zu stoppen", heißt es etwa von Reporter Ohne Grenzen (ROG) http://www.rog.org . Durch die Blockade von kritischen Seiten schaffe die chinesische Regierung ein "inakzeptables Informationsvakuum". "Es wird eine kritiklose Berichterstattung aus einem Land erwartet, auf das die ganze Welt schaut. Die aktuelle Zensur-Lockerung dient lediglich der Beruhigung der ausländischen Medien und passt sehr gut in die politische Strategie Chinas, durch die versucht wird, ein gutes Gesicht in der internationalen Öffentlichkeit zu wahren."

Kommentare

 

Warum, um gottes Willen, tun jetzt alle auf geschockt und entrüstet, was die Repressalien des chinesischen Regimes betrifft??? Man hat das doch genau gewusst, als man die Spiele verlost hat und nicht der größte Phantast, hätte im Traum gedacht, dass sich dies ändern wird bis zum Anfang der Spiele. Es ist halt immer noch Big Business, da sieht man über ein paar ungereimtheiten gekonnt hinweg.

 

übrigens...laut neuesten infos wurden die gesperrten webseiten wieder zugänglich gemacht..

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