Preiskampf um österreichische Mobilfunkkunden eskaliert

22. Juli 2008

Der Wettbewerb um Kunden am österreichischen Telekommunikationsmarkt spitzt sich zu. Nachdem One-Kunden in den vergangenen Tagen persönlich adressierte Werbesendungen des Mitbewerbers Tele.ring erhalten hatten, hat One nun rechtliche Schritte gegen das Vorgehen des Konkurrenten eingeleitet. Die Diskonttochter von T-Mobile machte die Kunden auf angebliche Preisvorteile des Tele.ring-Tarifs "Basta" aufmerksam und forderte zu einem Anbieterwechsel auf.

Man habe nichts Falsches gemacht, auch die Datensicherheit sei nicht verletzt worden. Anders als noch vor wenigen Tagen berichtet wurde, wird nun davon Abstand genommen, dass One selbst die Kundendaten herausgegeben habe.  Man habe mit einem professionellen Adressverlag zusammengearbeitet, von dem man Kundendaten nach bestimmten Kriterien gekauft hat. In diesem Rahmen werde auch das Einverständnis für Werbezusendungen Dritter gegeben. Man habe die Zusendung zwar etwas frech formuliert, dies entspreche aber auch der Marke Tele.ring. Direct-Mailing-Kampagnen seien zudem nicht nur in der Telekommunikationsbranche ein üblicher Vorgang.

One bekräftigte nochmals, keine Daten seiner Kunden an Dritte weiterzugeben, wie zuvor von T-Mobile/Tele.ring angedeutet wurde. Tele.ring habe versucht, "in einer den Mitbewerber herabsetzenden Art und unter offensichtlich missbräuchlicher Verwendung von Kundendaten, One-Kunden zu keilen", begründet One den Schritt zum Handelsgericht. Der Mobilfunkanbieter hat deshalb eine Klage auf Unterlassung mit Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung eingeleitet und spricht von "beispielloser Kundenbelästigung" und einzigartiger Vorgehensweise beim Kundenfang. Man wolle die Kunden vor Datenmissbrauch und unerwünschten Keilermethoden schützen. Weitere Untersuchungen sollen laut One aufzeigen, wie Tele.ring an die Kundendaten des Mitbewerbers gelangt ist. Hunderte Kunden hätten sich aus Sorge um die Weitergabe ihrer Daten bereits bei One beschwert. Ob One auch eine Prüfung durch die Datenschutzkommission beantragt, ist derzeit noch offen.

Anfang letzter Woche hatte das Wirtschaftblatt über die Tele.ring-Werbeaktion berichtet. Diese habe damit geworben, dass der Basta-Tarif um sechs Euro günstiger sei und zugleich 30 Euro Wechselbonus in Aussicht gestellt. Schon im Rahmen dieser Berichterstattung hat T-Mobile angegeben, die Daten von einem Adress-Verlag gekauft zu haben. Zugleich erklärte man, dass One-Kunden bei Vertragsabschluss der Weitergabe ihrer Daten für Werbezwecke an Dritte zugestimmt hätten, was von One dementiert wird.

Im Moment bin ich bei One. Und da bleibe ich mal die nächsten Monate. Werd ich zumindest müssen, da ich man ja heutzutage nicht wie früher 12 Monate, sondern 24 Monate gebunden ist. Na hallo..

Kommentare

 

Je mehr Wettbewerb, umso günstiger für die Kunden!!!

 

War unlängst in einer tele.ring Anlaufstelle, wo aufblasbare Rettungsringe mit der Aufschrift: "Die Rettung für One Kunden" gehangen sind. Hab mich gefragt, ob das nicht für Aufregung sorgen wird...

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