... gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei auch etwas denken lassen... Mephisto

Gestern sah ich mir eine interessante Sendung über die Wahrscheinlichkeitsrechnung an. Mathematiker erklärten, warum es Verschwörungstheoretikern immer wieder gelingt Menschen in Erstaunen zu versetzen und sie glauben zu lassen, dass bestimmte Ereignisse zusammenhängend passieren.

Warum es ihnen gelingt hängt mit dem spirituellen Glauben der Menschen zusammen, da wir davon fasziniert sind, wenn wir Gemeinsamkeiten entdecken und diese Zufälle als Schicksal interpretieren. Wir geben dem Zufall einen besonderen Stellenwert und denken uns, dass es einen bestimmten Grund geben müsste, warum wir gerade diese eine Gemeinsamkeit haben.

Bei Verschwörungstheorien stellt man eine Behauptung auf und sucht nur nach Beweisen, die die Verschwörung belegen, aber nicht widerlegen. Und wenn man lang genug danach sucht, gelingt es uns viele Beweise zu finden, warum sich die Verschwörung beweisen lässt.

Das simpelste Bespiel der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das gleiche Geburtsdatum von Menschen. Mathematisch gesehen reichen nur 23 Menschen in der Gruppe, um 2 zu finden, die am gleichen Tag Geburtstag haben.

Lernt man jemanden neu kennen, erzählt sich aus dem Leben und kommt drauf, dass sie in die gleiche Schule gegangen sind, den gleichen Lehrer hatten oder die Eltern den gleichen Vornamen haben, glaubt man an Schicksal und fügt dem Gegenüber eine Besonderheit zu. "Es muss einfach einen Grund geben, warum gerade wir etwas gemeinsam haben!"

Schicksal oder Zufall? Würden wir diese Besonderheiten bei einem anderen Menschen auch finden? Lässt sich alles mit Mathe erklären? Oder brauchen wir diesen spirituellen Glauben, um eine Verbundenheit zum anderen zu empfinden?

Zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Zufall oder Schicksal?