Gestern nacht, um 23 Uhr nochwas. Meine Nachbarin kriegt wieder ihre Schreiattacke. Danach hört man Kindergeschrei.

Die Kinder schreien hörte ich öfter. Zwei kleine Jungs, die rum toben und oft weinen. Ich hab mir früher oft versucht einzureden, dass Kinder nun mal ab und zu weinen und laut sind. Ok!

Aber gestern war es vermischt mit dem Gebrülle der Mutter und dem Schlaggeräusch. Gebrüllt hat sie Schimpfwörter, wie „Jebo te otac“ und begleitete ihre Schimpfattacken mit Schlägen.
Ich hörte es bis in meine Wohnung so richtig klatschen. Danach schrien die Kinder.

Es hielt mich die ganze Nacht wach. Und ich dachte, dass es wohl nicht nur ganz normales Kindergeschrei ist, sondern durch die Schläge der Mutter eventuell verursacht werden könnte.

Das selbe war heute in der Früh. Sie schrie und die Kinder weinten.

Und ich überlege jetzt das Jugendamt anzurufen. Ich werde mich also in das Privatleben anderer Leute einmischen. Und von mir hängt es ab, ob da grobe Misshandlungen ans Tageslicht kommen oder nicht.

Wird sie verwarnt, bekommt einen Schock, wenn sie von den Sozialarbeitern besucht wird und tut es nicht wieder ?

Werden sie grobe Misshandlungen feststellen, wo ihr die Kinder gleich weggenommen werden?

Gedanken über Gedanken, die mir durch den Kopf schwirren. Soll ich mich nun einmischen? Und was passiert danach?
Kommen die Kinder in ein Heim, ohne Mutter und Vater. Und die Mutter eventuell in den Knast?

Rette ich damit die Kinder oder tue ich ihnen Schlimmeres an.

Ich hab mich für den Anruf beim Jugendamt entschieden. Sie sollen mal schauen, ob überhaupt mein Verdacht bestätigt wird und grobe Misshandlungen stattfinden.

Ich rufe also an. Um 15.30 Uhr. Leider kann man Beschwerden nur bis 15.30 Uhr vorbringen. Danach sind alle Herrschaften außer Haus. Dass Kinder geschlagen werden, wird nur zu den Dienstzeiten entgegen genommen. Wenn es blöderweise am Wochenende oder an Feiertagen bemerkt wird, muss man warten, oder gleich zur Polizei gehen. Was also tun?

Zur Polizei gehen? Die Polizei stattet dann den üblichen Besuch ab. Sind die allerdings dafür ausgebildet ein Gespräch mit den Eltern zu machen und die Kinder eventuell nach Verletzungen abzusuchen? Ich denke nicht.

Und dann lese ich heute über das Kinderbordell in Wien, aus dem Jahr 1992, wo Kinder aus Kinderheimen hin vermietet wurden und Sexsklaven für erwachsene Manager, Feuerwehrmänner und ältere Eheleute sein mussten.
Fürsorge in den Kinderheimen? Auch nicht immer sicher. Keine Geborgenheit der Familie und wahrscheinlich auch dort die Gefahr missbraucht zu werden. Aber unterstellen will ich es ja nicht.

Es könnte ja theoretisch sein, wenn nun diese Missbrauchsfälle ans Tageslicht kamen, wo man verwaiste Kinder als Putztrupps vermietete und sie als Sexsklaven hielt.

Was für eine kranke Welt. Ist man den niergends sicher als Kind?