Warum Austrojihadisten mehr Austro als Jihadisten sind:

07. Oktober 2013

Als ich das neue Titelblatt vom "biber" sah, war ich einfach nur schockiert. Ich konnte gar nicht lesen, was da wieder über Muslime wohl stehen mag. Mit dem "Eh scho wissen"- Blick, wandte ich mich vom Heft ab. Wahrscheinlich hat wieder einer etwas angestellt und alle anderen müssen mit dem Hass der Nation bezahlen- wie immer eben.

 

Was mich eigentlich stört:

Ich musste feststellen: Der Artikel an sich ist gar nicht das Problem, wenn es wahr ist, dann ist es das eben! Aber es stört mich trotzdem etwas daran!!! Es ist das Wort „Jihad“ in Verbindung mit MUSLIMISCHEN Österreichern. Dieses negativ behaftete Wort, das den Gedanken an einem Stereotypen weckt und ein weiteres Klischee bestäigt. Wir sitzen schon so tief im Kuhhaufen!! Ich meine, man muss sich nur die Ergebnisse der letzten Nationalratswahlen ansehen. Ganz ehrlich: Ich habe es satt!!!! Die Medien spielen einfach eine schmutzige Rolle, denn es ist angenehmer, wenn der Moslem der Bösewicht ist. Ösis haben auch schon für unschönen Wirbel gesorgt. Wer kann den „Fritzl“ vergessen? Was ist mit der sogenannten „Eislady“? Das sind Österreicher. Aber für ihre Taten werden keine anderen Österreicher durch Medienhetze verantwortlich gemacht.

 

 

Hat Österreich den "Austrojihadisten" erschaffen?
Wer ist schuld daran, dass diese jungen Männer aus dem sicheren Österreich fliehen, um wo anders den Jihad zu leisten? Vielleicht ist der Grund, dass Österreich gar nicht so sicher ist! Wenn man schon als Kind beschimpft wird, weil man anders aussieht, anders an Gott glaubt, oder eine andere Sprache hat, dann ist man einfach der Feind- und so wächst man auf! Was das mit der Psyche macht, ist bei jedem anders. Die einen werden Journalisten, um das, was sie erlebt haben, mitzuteilen. Das war auch mein Weg, und es haben viele diesen Weg eingeschlagen.
Leider gibt es auch den Weg, der zum (Selbst)Mord führt. Und ja, man fühlt sich dabei heldenhaft, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich denke sogar, dass diese Menschen damit rechnen, ins Paradies zu kommen. Dabei sollten sie doch wissen, dass (Selbst)Mörder niemals dorthin gelangen- wenn sie gebildete Muslime wären. Und das ist genau der Grund, warum sie für mich vom Islam sehr weit entfernt sind. Sie sind alles andere als Jihadisten. Sie sind von einem auf sie hetzendes Regime geschädigte Kinder, die im Tod eine Heilung suchen und niemals finden werden.

Kommentare

 

Deine Kritik, oesterreichische Medien seien Ausländer/Islam-feindlich... Stimmt hin und wieder, aber wer angefangen hat das Wort jihad zu verwenden waren doch die kriegsfanatiker selbst, oder etwa nicht.

Es geht nicht darum diese Gestörten zu verschweigen, sondern darum klar zu machen, dass es sich um eine Minderheit handelt. Leider eine vor der die Leute Angst haben. Und natürlich schüren die Medien diese Angst auch.

Und ich bezweifle gar nicht, dass es Kinder mit Migrationshintergrund schwer haben, und diskrimiernde Erfahrungen ihr Leben erschweren, aber wenn das Elternhaus nicht intakt ist, hat das mehr damit zu tun, ob jmd blutrünstige Phantasien entwickelt. "Unsere" Jihadisten sind ja für Syrien kämpfen gegangen und nicht gegen Österreich, zumindest noch nicht. .. Da gehts um Identitätskrisen.

 

du hast recht, es ist ungerecht, wenn die Gesellschaft wegen einiger weniger Krawallmacher glaubt, dass alle Moslems Bösewichte sind.

Aber ist das nicht verständlich?
Beispiel: Ich hörte von Moslems, die gegen Religions-Satire/Karikaturen demonstriert haben - aber noch nie habe ich von einer moslemischen Demo für Grundwerte zB FÜR Meinungsfreiheit, FÜR Frauenrechte, FÜR Homosexuellenrechte oder GEGEN Salafisten gehört. Und daran sind sicher nicht die Medien schuld, die berichten über alles was mit Sensation zu tun hat. 

Wo, liebe Menerva, sind all die friedlebenden Moslems in Österreich, die keinen Terror wollen und Grundwerte tolerieren? Man hört sie nicht. Und so lange wird auch das negative Bild vorherrschend sein.

Die hiesige moslemische Gemeinschaft hat dazu beigetragen. Und zwar indem die Moslems passiv und still sind und sich nicht gegen diese Fundamentalisten zur Wehr setzen. Wenn ein paar wenige Radikale das Bild des Islams ruinieren und die Mehrheit der Moslems sich nicht dagegen erhebt, was macht das wohl für ein Bild? Schweigen heisst Zustimmung.

 

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