Warum ich nicht mit der neuen Barbie spielen würde.

03. Februar 2016

Als ich erfuhr, dass es neue Barbies geben sollte, mit „normalen“ Körpern, fand ich die Idee zunächst sehr gut. Die neuen Figurtypen sind kurvig, klein oder groß, aber auch ein breit gefächertes Spektrum an Haarfarben und Hauttönen steht zur Auswahl. "Wir haben die Verantwortung, Mädchen und Eltern eine breitere Auffassung von Schönheit zu präsentieren", sagt Barbie Generalmanagerin Evelyn Mazzocco.

Von Leonie-Rachel Soyel

Ich finde den Grundgedanken schön, dass sie mehr Haar- und Hauttöne anbieten, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich als Kind wahrscheinlich, wenn ich die Auswahl gehabt hätte, mir nichts aus dünn oder dick gemacht hätte. Es gab auch vor 20 Jahren schon eine braunhaarige Barbie, ich wollte dennoch das Original und mein ganzer Stolz war meine Meerjungfrauen-Barbie, da diese ihre Haare im Wasser verfärbte. Klar, ich war wahrscheinlich beeinflusst von meinen Spielkameraden und der Werbung, weshalb ich eher zum Original griff.

Leonie Rachel Soyel
Foto by Patrick Domingo

Wahrscheinlich aber auch, weil ich als Kind ein eigenes Verständnis gehabt habe, was ich schön fand und auch meine Phantasie eine größere Rolle gespielt hat, als das, was da war. Aus meinem Kuscheltier-Tiger wurde in meinen Spielgedanken ein 2 Meter großes wildes Tier, welches mich beschützte, während ich von Couch zu Couch sprang, um nicht in die Lava zu fallen.

Dass eine kurvige Barbie unser Schönheitsideal ändert, wird nicht passieren und wozu auch? Unser Schönheitsideal ist längst nicht mehr das der Magermodels, sondern ein bunter Mix aus Kim Kardashian und Miley Cyrus. Und um Vorreiter in Sachen Vielfalt von Schönheit zu sein, hätte Barbie das vor 10 Jahren bringen sollen, jetzt wirkt es ein wenig wie der klägliche Versuch mitzuhalten.     

Rubens' Frauen waren auch einmal ein Schönheitsideal und dennoch sah nur ein elitärer Kreis so aus. Es ist ein Bild, das unsere Gesellschaft schafft, eine Orientierung, was gerade erstrebenswert ist. Ob man dem folgt, ist etwas anderes. Der Gedanke, die Vielfalt der Frauen abzubilden und als Spielzeug zu verkaufen: Go for it. Aber gleich zu sagen, dass dadurch unsere Kinder mit einem anderen Schönheitsideal aufwachsen, ist lächerlich. Wir sind dafür verantwortlich, unseren Kindern das vorzuzeigen.

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