Alle guten Dinge sind drei

26. Januar 2018

Schon seit Kindheit an hört man immer wieder, dass alle guten Dinge drei sind. Aber in welcher Welt reichen einem drei Pizzastücke oder drei Schokobons? Von manchen Dingen kann man eben nicht genug kriegen. Da spielt die Zahl keine Rolle mehr. Auch die drei Nächte in Berlin waren definitiv zu kurz. Ich hatte mindestens genau so große Sehnsucht nach noch mehr, wie beim Wunsch auf den nächsten Schokoriegel.

 

Der Kurztrip in das dreckige Berlin (so, wie es meine Eltern sehen und überraschenderweise auch viele andere Menschen) war eine teilweise spontane aber wiederum auch keine spontane Entscheidung. Der Prozess bis man dann endlich die Tickets im Wallet hatte, zog sich doch etwas in die Länge, wenn man versuchte, middle-eastern Eltern davon zu überzeugen. Manchmal sollte man wirklich vertrauen in Nike haben – „Just do it.“ – Genau wie wir es dann auch getan haben.

 

Dann ging es auch schon los mit der ersten Reise zu zweit in ein unbekanntes Land – für meine beste Freundin. Berlin City mischte ich schon letzten Sommer etwas auf, suchte in Kreuzberg nach Rappern und wollte dieses mal in den Shisha Cafes mit meiner Freundin chillen. Schlussendlich hatte ich auch schon fast genauso viele Brudis in Berlin, wie in Wien. Schon am ersten Abend landeten wir im Ghetto und erkundeten die Spätis. Die Nächte waren lang, die Tage kurz. Morgens waren wir Touris, abends wanna-be Berliner mit dem gelernten Berliner-Slang. – „Lak, ich komm ins Cafe.“, wie der Rapper Manuellsen uns lehrte.

 

Genauso wie ich im Sommer original Berliner kennenlernte, war es auch diesmal nicht ausgeschlossen neue Bekanntschaften zu knüpfen. Alleine Tag zwei brachte locker zehn neue Leute dazu. Aber eine davon hatte was ganz besonderes.

 

Jecky. Bereits vor vier Jahren hatte ich sie auf Instagram gesehen und kannte sie somit schon im Vorfeld. Kontakt zu ihr hatte ich aber bis zu diesem Tag nicht, wir haben uns weder gefolgt oder gegenseitig Bilder geliket. Dennoch fühlte es sich so vertraut an. Hände schütteln war nicht dabei, direkt erdrückte ich sie in meinen Armen und schon nach fünf Minuten nannten wir uns Habibi. Auch die anderen spürten nichts fremdes und dachten wir wären langjährige Freunde. Ich drückte ihr mein Handy in die Hand und lies sie mein Snapchat übernehmen. Mit ihrem Intro „Hello, it’s me Jeckylicious.“  droppte sie die Videos. Später fing sie einfach an türkisch zu reden und zu singen. Sie überraschte einen einfach immer. Auch die nächsten zwei Tage lang, lernten wir sie von den verschiedensten Seiten kennen.

 

Wobei wir uns vor 3 Tagen begegnet waren, begleitete sie uns in unseren letzten Stunden bis zum Flughafen, obwohl sie bei einem Geburtstag eingeladen war und es dort ein offenes Buffet gab. Einfach real. Würde nicht jeder machen, hat im Endeffekt auch nicht jeder gemacht.

 

Und das alles in alleine 3 Tagen. Also manchmal sind ja doch alle guten Dinge drei. 

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