Beziehungskiller Zocken?

08. Januar 2016

Wie in Trance starrt er auf den Fernseher, nur sein schneller Atem und das Klicken des Controllers sind zu hören. Konzentration pur. Euphorie bei jedem Sieg, ohrenbetäubende Schimpftiraden bei Verlusten. Ihre Games sind den Männern heilig. Nur ein Zeitvertreib mit Nervenkitzel oder sind sie komplett besessen? 

Im Grunde sind wir Frauen total fürsorgliche und selbstlose Wesen. Wenn wir uns über das stundenlange Zocken unserer Freunde aufregen, dann natürlich nie deshalb, weil wir am Sonntag lieber ins Kino gegangen wären, als er schon einen FIFA-Abend mit seinen Burschen geplant hatte. Oder weil wir lieber seine ungeteilte Aufmerksamkeit wollen, als ihm beim Zocken zuzusehen und seine Kills bei Call of Duty mitzuzählen. Nur um sein Wohlergehen sind wir besorgt! 

Doch einige von uns wundersamen Geschöpfen haben ab und zu mal einen ganz leichten, kaum merkbaren Hang zum Übertreiben, und da schrillen gleich mal die Alarmglocken. Bevor wir also sofort Plakate für die bevorstehende Intervention basteln, wenn er das nächste Mal wieder länger im PS4-Modus, ergo nicht ansprechbar, ist, sollten wir ein paar Gänge zurückschalten. 

Probiert mal mitzuspielen. Kann schon mal passieren, dass ihr bei Need for Speed oder GTA den Wagen an die Wand oder ins Meer fahrt, aber Spaß macht es trotzdem. Oder gebt ihm einen professionellen Tipp, wenn er das nächste Mal fragt, welchen Mittelfeldspieler er sich kaufen soll. Wenn selbst das nicht hilft, lässt es sich immer noch zur FIFA-Musik ganz gut Nägel lackieren. 

Seht das Ganze positiv: Solange er keine 10 Stunden am Tag davor hockt ist er ganz sicher nicht besessen. Und nein, seine Games sind ihm nicht wichtiger als Zeit mit euch zu verbringen. Es ist toll, gemeinsame Hobbys zu haben, aber mindestens genauso wichtig ist es auch diesen nachzugehen, die ihr nicht unbedingt teilt. Er hat ja schließlich auch Verständnis dafür, wenn ihr euch zum Beispiel am Wochenende für den 76. Sex and the City-Marathon einsperrt. 

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