Ein Regenbogen um die Welt
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Die Legalisierung der Homo-Ehe in den Vereinigten Staaten löste eine weltweite Welle der Solidarität in sozialen Medien aus. Profilbilder in den Farben des Regenbogens stehen für Toleranz und wehren Homophobie und Hass. Doch der Regenbogen ist nicht nur Symbol für Schwule und Lesben im Kampf um Akzeptanz, es ist der Regenbogenmythos, der Brücken schlägt, Distanzen überwindet und Menschen "aller Couleur" verbindet.
„Für unsere Kinder, für unsere Zukunft“ motiviert sich Waltraut Cooper, die österreichische Künstlerin der Regenbogen-Trilogie, wenn sie über ihren kreativen Friedensdiskurs spricht. Mit ihren weltumspannenden Lichtinstallationen in den Farben des Regenbogens, indem sie berühmte Bauwerke der fünf Kontinente beleuchtet, will sie einen öffentlichen Dialog über Frieden und Toleranz anregen. Dieser Friedensgedanke wird durch kreative Projekte des Künstlerhaus Wien nun auch an Schulen vermittelt.
"Frieden gibt es"
Waltraut Cooper ist mit dem Krieg aufgewachsen, in einem Wien der Bomben und der Nationalsozialisten. Nächtelang zerbrach sie sich als kleines Kind den Kopf darüber, was sie denn tun könnte damit ihr Bruder später nicht in den Krieg ziehen muss. „Ich wusste nicht, dass es auch Frieden gibt“ sagt Cooper. Vielleicht gerade aufgrund dieser traumatischen Kindheitstage und angesichts von jüngsten Kriegskatastrophen entschied sich die Künstlerin nach einem österreichischen Regenbogen 1999 und einem europäischen Regenbogen 2004 einen weiteren farblichen Akzent für Weltfrieden zu setzten. Am 21. September wird dieser dann feierlich eröffnet.
Mit der Aktualität der Flüchtlingstragödien im Blickwinkel, welche den Europäern auch die Schicksale und den Schrecken des Krieges unvermeidlich näher bringen, sollen Schüler in den Prozess der Friedensgestaltung aktiv eingebunden werden. Im Workshop mit der Illustratorin Sibylle Vogeln können in Form von Zeitungsausschnitten und Schlagzeilen Gedichte zusammengebastelt werden oder Comics entworfen werden, welche sich inhaltlich mit den Themen Toleranz und Miteinander auseinandersetzen. In einer Art Friedenslabor wird den Schülern Raum gegeben für gestalterische und ideenreiche Vorschläge für ein besseres Verständnis der Kulturen, Religionen und Nationen. Gemeinsam mit dem Graffiti-Künstler RUIN werden Schüler ihre pazifistische Botschaft auch an öffentlichen Plätzen mittels Spraykunst verewigen.
„Die, die Krieg wollen, reden die ganze Zeit, wir müssen mehr über Frieden reden“ meint Cooper und sieht in diesem Projekt eine große Chance. Die Jugend muss lernen, dass es keine simple Gut-Böse-Dialektik gibt und der Frieden als kein Naturzustand, sondern als Errungenschaft angesehen werden muss. „Wir sind die Guten, das sind die Schlechten – So entstehen Kriege“ resümiert die Künstlerin und meint nur im Miteinander und im Dialog liegt der Frieden.
Was: Waltraut Cooper Regenbogen-Trilogie für Frieden und Verständigung Projektzentrum im Künstlerhaus Wann: 11.09. bis 18.10.2015 Wo: Künstlerhaus, Galerie, Karlsplatz 5, 1010 Wien
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