Fremde Freunde?

18. August 2017

In letzter Zeit finde ich mich immer öfters in denselben Gesprächen wieder. „Du kennst ihn doch gar nicht?“, „Warum bist du mit dem befreundet?“, „Wie kannst du dir so sicher sein?“, „Sowas versteh ich echt nicht.“ – Die großen Fragenzeichen in den Köpfen anderer über meine Internet-Bekanntschaften und mich.

Wir schreiben das Jahr 2017. Mittlerweile haben sich viele Sachen geändert, seien es Werte, Einstellungen oder eben die neuen Auffassungen funktionierender Freundschaften. Die Sozialen Medien machen es uns auch einfach: Mit einem Klick addieren wir eine neue Bekanntschaft in unsere Liste, und mit dem anderen Klick können wir sie auch gleich wieder loswerden (wobei es auch natürlich sehr eigenartige Menschen geben kann, die einen dann verfolgen und so – aber denken wir mal positiv). Und wenn ich ehrlich bin – Wenn man einmal in diesem System gefangen ist, kommt man da auch nicht so schnell raus. Es wird immer normaler mit „Fremden“ zu kommunizieren, und irgendwann sind sie gar nicht mehr so fremd. Aber für jemanden der diese Prozesse selber noch nie durchgemacht hat, ist es natürlich schwer nach zu vollziehen, wie so eine Freundschaft funktionieren kann.

 

Der Anfang

Obwohl ich einer der letzten aus der Klasse war, fand ich mich selber auch irgendwann auf Facebook. Wenigstens musste ich nicht durch die Netlog-Zeiten – God Bless. Damals beim erstellen meines Profils war ich noch sehr skeptisch und hatte Ashley Tisdale – teenage goals – als Profilbild und hatte auch einen ganz anderen Namen. Was will man mehr – Es hat für FarmVille gereicht. Mit der Zeit wurde ich älter und fing an mich für andere Netzwerke zu  interessieren: Twitter, Youtube, Tumblr und was es sonst noch alles gab. Mit ask.fm fing dann erst das Verknüpfen wirklich statt.

 

Trust nobody.

Auf ask.fm genoss ich meinen „fame“. – Likes, Fragen und Geschenke. Meine Antworten wurden mega gehyped. Somit zog ich auch viele andere coole Leute ans Ufer. Nachdem wir dann die Nummern ausgetauscht hatten, waren wir official Brudis. Die Plattform starb für mich schon nach einem Jahr und genau zu der Zeit boomte Instagram. Das geile an Instagram war, dass man Leute mit sehr ähnlichem Interesse finden konnte. Also suchte ich eben nach #Azzlack und somit klopften einige neue Menschen an meine Tür hust meinen Account.

 

Happy End?

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt tausend Möglichkeiten in Kontakt mit jemanden zu kommen und glaubt mir viele Bekanntschaften sind nicht bewusst entstanden. Man hat geredet und sich gut versanden und irgendwann gemerkt, dass schon ein Jahr vergangen ist. Über die verschiedensten Seiten kam’s eben dazu, dass ich mit einigen Leuten aus Deutschland eine immer noch stabile Freundschaft aufbauen konnte. Dennoch – trust nobody und schau Catfish für den Fall aller Fälle.

PS: Nach 4,5 Jahren traf ich meinen ask.fm Bestie. Sick

 

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