KONNEX goes parliament!

20. Mai 2015

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KONNEX
Foto: VWFI, Susanne Einzenberger

Die TeilnehmerInnen des KONNEX PatInnen-Programms für junge Menschen mit Migrationsgeschichte des Vereins Wirtschaft für Integration nahmen Teil an einer Parlamentsführung mit anschließender reger Diskussionsrunde mit vier Nationalrats-Abgeordneten.

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Foto: VWFI, Susanne Einzenberger
Die ziemlich große Gruppe wurde von der Grünen-Abgeordneten Alev Korun durch das Parlament geführt, wo sie zunächst zur Orientierung das Modell des ganzen Gebäudes erklärte. Danach ging es auch schon einen Stock höher in die Säulenhalle. Richtig, da gibt es ziemlich viele massive Säulen, ziemlich genau so, wie in einem griechischen Tempel der Akropolis. Diesen eindrucksvollen Saal kennt man aus TV-Interviews von Politikern, die größtenteils in genau diesem Bereich des Parlaments stattfinden. Das erste Gruppen-Foto musste natürlich auch dort geschossen werden. Den Bundesrats-Sitzungssaal war als nächstes dran. Die Wappen aller neun Bundesländer oberhalb des Präsidiums deuten unauffällig darauf hin, dass in diesem Saal die Länderkammer tagt. Weiter ging es nebenan in das Herzstück des Parlamentsgebäudes: Der deutlich größere und uns aus Live-Übertragungen der Plenarsitzungen bekannte Nationalrats-Sitzungssaal.

Alev Korun beantwortete vor Ort Fragen zur Sitzordnung der einzelnen Abgeordneten, erklärte was es bedeutet die Würde des Hauses zu verletzen und warum, den Live-Übertragungen nach zu urteilen, nie a

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Foto: VWFI, Susanne Einzenberger
lle Abgeordneten bei den Plenarsitzungen anwesend zu sein scheinen. Zum anschließenden Gruppenfoto, das schon auf Twitter kursiert, wurden die Plätze des Präsidiums und die der Regierungsmitglieder direkt darunter besetzt.

Die nächste Station war der schöne Historische Sitzungssaal, der ebenfalls sehr nach griechischem Theater aussieht und auch historisch riecht, auf eine positive Art. Dieser Raum wird nur noch zu besonderen Zwecken genutzt, wie etwa zur Angelobung des Bundespräsidenten oder zur alljährlich stattfindende Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus.

Danach wurde es Zeit für die Diskussionsrunde. Vier Nationalratsabgeordnete, von vier verschiedenen Parteien, standen der großen Gruppe Rede und Antwort: immer noch Alev Korun von den Grünen, Nurten Yilmaz von der SPÖ, Sprecherin für Menschenrechte, Frauenpolitik, Sportangelegenheiten, Forschung/Innovation/Technologie und Gleichbehandlung, von der ÖVP der ehemalige Polizist Wolfgang Gerstl, Verfassungssprecher und Bezirksobmann von Penzing Sicherheit, Beate Meinl-Reisinger, stellvertretende Vorsitzende der NEOS, Sprecherin für Familie, Justiz, Konsumentenschutz und Kultur.

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Foto: VWFI, Susanne Einzenberger
Bildung war in der Diskussionsrunde DAS Thema. Beginnend mit der Frage ob Mehrsprachigkeit in Schulen Fluch oder Segen ist über das „Problem Ghettoklasse“ bis hin zur Zentralmatura teilten die Nationalrats-Abgeordneten der KONNEX-Gruppe ihre Ansichten mit.

Die VertreterInnen aller vier Parteien waren sich einig in ihrem Wunsch nach mehr Förderung für das Bildungssystem. Ghettoklassen wurden ebenfalls einstimmig abgelehnt, unter anderem mit der Begründung, dass man „Mehrsprachigkeit als Schatz betrachten“ sollte (Korun) und „Kinder voneinander am besten lernen“ (Yilmaz) und man sie deshalb nicht anders behandeln und getrennt unterrichten sollte. Die NEOS machen sich stark dafür, dass Bildung bereits im Kindergarten beginnen und Schulen mehr Autonomie gewährt werden sollte, sodass sie die Förderungen, die sie zur Verfügung gestellt bekommen, dort anwenden, wo sie individuell am Notwendigsten sind. Jeder Schulstandort habe ihre eigenen Probleme, und die Schulleitung selbst könne damit am besten umgehen, meinte Meinl-Reisinger.

Außerdem war Chancenungleichheit für Kinder aus Migrationshaushalten, die wenig Input in Richtung Bildung von Seiten der Eltern bekommen, ein großes Thema für die Vertreterinnen der SPÖ und der Grünen. Die SPÖ-, NEOS- und Grünen Abgeordnete sprachen sich für die Einführung einer Gesamtschule für 10-14  ̶  Jährige aus, womit sich ÖVP-Vertreter Gerstl nicht anfreunden konnte.

Nach vielen Fragen und Anregungen der KONNEX-Kids und und den obligatorischen Zankereien der ParteienvertreterInnen waren sich alle einig, dass es ein gelungener und interessanter Nachmittag war.

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