Wenn ein Mohamed eine Uhr baut ...

16. September 2015

Irwing, Dallas. Der 14-jährige Bastler Ahmed Mohamed bringt eine selbstgebaute Uhr in die Schule. Kurz danach ist er in Handschellen und wird abgeführt. Was war passiert?

Ahmed Mohamed ist Sohn sudanesischer Einwanderer. Und ein Bastler: Er bringt am vergangenen Montag eine selbstgebaute Uhr in die Schule. Er plant, sein Werk dem Elektrotechnik-Lehrer zu zeigen. Blöderweise hat er den Alarm nicht abgedreht, der im Englischunterricht zu läuten beginnt.

Ein schwerer Fehler: Sein Lehrer sieht in dem Elektronikteil keine Uhr, sondern eine Bombe und ruft die Polizei. Diese führt den kleinen Ahmed in Handschellen ab und verfrachtet ihn ins Jugendanhaltezentrum. Dort wird er verhört,  fotografiert und ihm werden die Fingerabdrücke abgenommen.

Verständlicherweise reagiert man - gerade um den 11. September - in den USA empfindlich auf mögliche Gefahrenquellen. "Wenn das Ding in den Waschräumen oder unter einem Auto gefunden wird, könnte man zu Recht davon ausgehen, dass davon eine Gefahr ausgeht. Man war beunruhigt, wofür es gebaut wurde." sagte Polizeisprecher James McLellan.

Die Story schlägt hohe Wellen: Sein Foto in Handschellen - mit NASA T-Shirt! - geht um die Welt. Vom Time-Magazin bis hin zu Wired berichten alle über den verhinderten Bastler Ahmed Mohamed. Er selbst beschreibt seine Erlebnisse in einem Video-Interview:

Wir merken uns für die Zukunft: keine elektronischen Geräte mit in die Schule zu nehmen, die die Lehrer nicht kennen.

 

Korrektur (15:05): Ahmeds Eltern stammen aus dem Sudan, nicht aus Syrien wie ursprünglich im Text geschrieben.

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Kommentare

 

wäre er "inländer" hätte sie ihn gleich zu den hochbegabten geschickt. 

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