Frauen werden wie Migranten behandelt

25. Februar 2014

Obwohl mehr Frauen als Männer in Österreich leben, werden sie diskriminiert wie eine Minderheit. Daran soll auch der internationale Frauentag, am 8. März wieder erinnern.

 

Laut Statistik Austria lebten 2011 4,315 Millionen Frauen und 4,105 Millionen Männer in Österreich. Frauen sind also mit 51,3% in diesem Land, und auch in der gesamten Welt, in der Mehrzahl. Wenn man in Österreich aber von Frauen spricht, klingt es als ob man von Minderheiten, zum Beispiel Migranten, redet: Frauen in gebärfähigem Alter haben es schwerer einen Job zu finden; Frauen schaffen es schwer bis gar nicht in Führungspositionen; Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer. „Karrieren werden nach wie vor hinter verschlossenen Türen beim Pinkeln gemacht, und allein von Männern“, sagt der frühere Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, in einem Format-Interview.

Woran liegt es also, dass Frauen nach all den Errungenschaften in der Vergangenheit – Wahlrecht, Hosen tragen, Arbeiten – noch immer diskriminiert werden? Ich glaube die Männer haben Angst vor Machtverlust. Unter sich fühlen sie sich am wohlsten, haben den Überblick und die Kontrolle. Da stören die Frauen nur, lenken sie ab, verwirren sie und kratzen an ihrer Männlichkeit mit ihrer Forderung nach Gleichberechtigung. Und weil sie sich so bedroht fühlen, hat beispielsweise das britische Männermagazin „Calm“ 2014 zum Jahr des Mannes erklärt. In diesen 365 Tagen soll darüber diskutiert werden, wie sich Mann noch retten kann.

Wenn ich nach Deutschland zur Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrer Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen schaue oder nach Amerika zur neuen US-Notenbankchefin Janet Yellen, kann ich ihre Befürchtungen schon nachvollziehen. Diese Frauen besetzen Positionen, in denen normalerweise Männer agieren: Staatsmacht, Krieg, Geld. Ob sie es besser machen? Ich hoffe es. Ich finde es ist an der Zeit.

 

Infos zum Frauentag: hier.

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