Mikl-Leitner bringt keine Mädchen zurück

19. Mai 2014

Social Media ist alles. Social Media ist super. Social Media ist scheiße. Social Media kann Revolutionen tragen. Social Media kann Beziehungen zerstören. Social Media kann Menschen mobilisieren. UND Social Media kann Politiker bloßstellen. So geschehen bei der österr. Innenministerin Mikl-Leitner. 

 

Sie wollte auf den "Bring Back Our Girls"-Zug aufspringen und ließ sich in euphorischer Pose mit einem Blatt Papier fotografieren - Auf dem eben die Aufschrift "Bring Back Our Girls" stand. Hintergrund: Die radikalislamistische "Boko Haram" aus Nigeria entführte am 14. April über 300 nigerianische Schülerinnen. Sie drohte damit, die Mädchen zu versklaven und um ein "paar Dollar" zu verkaufen und zwangszuheiraten. Eine radikale Aktion, die selbst hartgesottene Menschen mit einem schockierten Gesichtsausdruck zurücklässt. 

Daraufhin solidarisierten sich Menschen weltweit mit den Mädchen. Die Aufschrift "Bring Back Our Girls" wurde zu einer globalen Aufforderung. Scheinbar unbeteiligte Personen machten mit - nicht zuletzt auch die First Lady Michelle Obama und, genau, unsere Innenministerin und Hardlinerin in der Asylpolitik Mikl-Leitner. 

Abgesehen von der oft getätigten und berechtigten Kritik, Facebook-Fotos würden keine Kriege beenden und auch nicht die Mädchen zurückbringen, bleibt ein fahler Beigeschmack. Ausgerechnet die Hardlinerin Mikl-Leitner setzt sich für nigerianische Mädchen ein? Könnt sogar durchaus sein, dass sie eine von denen zuerst nach Nigerien zurückschickte, um über Social Media ihre Rückreise nun zu fordern. Der lustlose Ausdruck auf dem Foto verrät eines: Das muss die Idee des Kommunikationssprechers gewesen sein, der sie zum Foto fast schon nötigte. Und Mikl-Leitner machte halt mit. Das gehört sich ja und bringt Stimmen bei den Jungen. In der Social Media Welt. 

 

Social Media ist alles.

 

Aber vor allem eines: Zum Brüllen komisch.

 

Danke für diesen Witz, Frau Innenministerin!

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