Zahlen zur Katastrophe + Was hat Österreich bis jetzt getan

21. Mai 2014

 

In der gesamten Region sind bisher bis zu 45 Todesopfer zu beklagen.

 

In Serbien wurden rund 31.000 Menschen evakuiert, rund 26.000 sind ohne Strom. In einem Teil des größten Kohlebergwerks des Landes, Kolubara, ist für ein Jahr aufgrund der Überschwemmungen kein Abbau möglich. Das Kraftwerk Obrenovac, von dem halb Serbien Strom bezieht, wird von diesem Bergwerk mit Kohle versorgt.

 

In Bosnien-Herzegowina lebt rund eine Million Menschen in den überfluteten Gebieten, rund 40.000 Personen wurden bisher evakuiert. Zahlreiche Verkehrsverbindungen sind durch die seither über 2000 abgegangenen Muren unterbrochen, rund 100.000 Häuser zerstört.

 

Weitere Probleme:

 

·         Gefahr von Seuchen durch hunderte Tierkadaver etc.

·         mangelnde Trinkwasserversorgung

·         Ernteausfälle: Ernteausfall in Nordost- und Zentralbosnien; in Serbien sind 10% der landwirtschaftlichen Flächen betroffen.

·         teils komplett zerstörte Infrastruktur: allein in Serbien sind 4.500 km Straßennetz und 124 Brücken beschädigt.

·         wirtschaftlicher Schaden von insgesamt bis zu 3 Mrd. €.

·         Eine weitere Gefahr droht durch nicht explodierte und nun weggeschwemmte Landminen (rund 800 Quadratkilometer der überfluteten Fläche in Bosnien-Herzegowina sind laut UN-Schätzungen minenverseucht).

 

Was wurde bisher getan seitens Österreich

 

Die Stadt Wien stellt als rasche Katastrophenhilfe 400.000 Euro für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Südosteuropa zur Verfügung.

 

200.000 Euro werden als Soforthilfe verwendet, weitere 200.000 Euro sollen für den Wiederaufbau verwendet werden. Die finanzielle Hilfeleistung wird gezielt über Hilfsorganisationen den Opfern in den Hochwassergebieten zugutekommen.

"Die Nachrichten und Bilder, die uns aus den von der Flutkatastrophe betroffenen Ländern erreicht haben, haben wohl niemanden ungerührt gelassen. Für Wien ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen", so Bürgermeister Michael Häupl.

 

Bosnien-Herzegowina

 

33 Feuerwehrleute und Mitarbeiter der österr. Wasserrettung (Wien, Niederösterreich, Salzburg) sind derzeit vor Ort im Einsatz mit Fahrzeugen und acht Motorbooten.  Im Rahmen der EU-Mission EUFOR ALTHEA haben 40 Soldaten des Bundesheeres die bosnischen Behörden unterstützt, vier österreichische Hubschrauber haben in den letzten Tagen im Rahmen von 202 Flügen 884 Personen evakuiert. Auf Vermittlung der österreichischen Botschaft Sarajewo wurden vier Auslandsösterreicher evakuiert.

 

Serbien

 

50 Feuerwehrleute (Salzburg, Oberösterreich, Kärnten) sind mit einem Hochleistungspumpenmodul sowie sechs Aluminiumbooten im Einsatz (insgesamt waren somit nach bereits erfolgter „Ablöse“ bisher 91 Feuerwehrleute im Einsatz). Die österreichische Botschaft Belgrad hat 13 eingeschlossenen österreichischen Familien geholfen.

 

Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Wasserrettung konnten bisher insgesamt 250 Personen, darunter ein dreimonatiges Kind, aus lebensbedrohlichen Situationen retten.

 

Am 20. Mai wurde zudem seitens der Bundesregierung 1 Mio. € aus dem  Auslandskatastrophenfonds für Hilfsmaßnahmen österreichischer NGOs in Bosnien-Herzegowina und Serbien bereitgestellt.

 

Weitere Hilfsmaßnahmen

 

Insgesamt haben 19 EU-Mitgliedsstaaten Hilfe angeboten, über 400 Helfer aus der EU sind in der Region im Einsatz.

 

Seitens der EU wurden Hilfsmittel  aus dem für Naturkatastrophen eingerichteten EU-Solidaritätsfonds (EUSF) für Serbien als Beitrittskandidat zugesichert, da die Schäden über 0,65% des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen. Weiters koordiniert die EU-Kommission (Kommissarin für humanitäre Hilfe Georgiewa) die Unterstützungsleistungen der EU-Mitgliedsstaaten über einen Katastrophenschutzmechanismus (EU Civil Protection Mechanism). Zwei EU-Krisenkoordinierungsteams befinden sich vor Ort im Einsatz. Bei einem Treffen mit Außenminister Sebastian Kurz am 19. Mai in Brüssel hat Kommissarin Georgiewa weitere Unterstützung seitens der EU zugesichert.

 

Das Österreichische Rote Kreuz unterstützt die lokalen Rotkreuz-Gesellschaften in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien bei der Finanzierung von dringend benötigten Hilfsgütern wie Lebensmittel, Decken und Hygieneartikel. Darüber hinaus wurden ein Katastrophenhelfer, der bei der Koordination der Hilfsmaßnahmen vor Ort unterstützt, sowie ein Trinkwasserexperte in das Krisengebiet entsandt.


Seit der ersten Minute der Katastrophe unterstützen das Serbische, das Bosnische und das Kroatische Rote Kreuz die betroffenen Menschen. Sie verteilen Hilfsgüter, leisten Erste Hilfe für Verletzte und unterstützen die staatlichen Zivilschutzbehörden bei der Evakuierung und Unterbringung der Betroffenen.

 

Seitens der Caritas wurde eine Soforthilfe in Höhe von 100.000 € zur Verfügung gestellt ebenso wie 120 Trockengeräte und Unterstützung geleistet mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Decken über die lokale Caritas sowie kirchliche Strukturen. Weiters wurden zwei Experten in die betroffenen Länder geschickt zwecks Bedarfsprüfung und Identifizierung von Hilfsprojekten.

 

Der ORF startet gemeinsam mit der Stiftung „Nachbar in Not“ die Hilfsaktion „Nachbar in Not – Hochwasser in Südosteuropa“. Er ruft trimedial in Fernsehen, Radio und Internet sowie in allen Landesstudios zu Spenden auf. Unter dem Dach von „Nachbar in Not“ arbeiten acht große, renommierte österreichische Hilfsaktionen: Caritas, Rotes Kreuz, Diakonie, Volkshilfe, Hilfswerk Austria International, Arbeiter Samariter Bund, Malteser Hospitaldienst und CARE.

 

Maßnahmen weiterer österreichischer NGOs:

 

Arbeiter Samariter Bund

·         In Wien: über 250 Tonnen mit lebenswichtigen Gütern und in Tirol 24 Tonnen mit Lebensmitteln, Babywindeln und Hygieneartikel gesammelt

·         Zusammenarbeit mit serbischen und bosnischen Vereinen

·         Erster LKW-Transport ging Montag weg, am Donnerstag werden weitere 12 LKW  in die Krisenregion geschickt

 

Hilfswerk Austria International

·         Konzentration nur auf Bosnien & Herzegowina, da dieses bislang ein Schwerpunktland von Hilfswerk Austria International ist.

·         Geldspenden werden über das Hilfswerk-Büro in Sarajewo abgewickelt.

 

Diakonie

·         Partnerorganisationen der Diakonie (Ecumenical Humanitarian Organisation in Serbien; Merhamed in Bosnien)  helfen mit Trinkwasser, Konserven, Medikamenten und Material für Evakuierung und Reparaturen von Booten in ganz West-Serbien aus. Die Partner in Bosnien-Herzegowina sammeln Sachspenden für die Flutopfer.  

 

Volkshilfe Österreich

·         Sammelt in Zusammenarbeit mit bosnischen Vereinen in OÖ Pakete und Gelder

·         Haben Partnerorganisationen vor Ort

 

Malteser Hospitaldienst

·         Derzeit Prüfung des Hilfsbedarfs mit den Botschaften des Malteserordens in Bosnien und Herzegowina sowie in Serbien, mit dem serbischen Malteser Hilfsdienst und seinen Partnern im benachbarten Ungarn

·         Aufbringung von  Spendenmittel, die an die oben genannten Organisationen weiter gegeben werden.

 

CARE

·         Finanzielle Soforthilfe für Ausrüstung wie Schaufeln und Gummistiefel sowie Wasserpumpen

 

Spendenkonten:

 

Nachbar in Not

 

Kennwort: „Hochwasser in Südosteuropa“, Erste Bank,

 

IBAN: AT21. 2011.1400.4004.4003

BIC: GIBAATWWXXX

 

 

Österreichisches Rotes Kreuz

 

Kennwort: „Überflutungen Südosteuropa“; Erste Bank

 

IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
 

 

Caritas

 

Kennwort: „Hochwasserhilfe Südosteuropa“; Erste Bank


IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
BIC: GIBAATWWXXX

 

 

Arbeiter Samariter Bund

 

IBAN: AT97 1200 0006 5412 2001, Bank Austria
BIC: BKAUATWW

 

 

Malteser Hospitaldienst

 

Kennwort: „Hochwasserhilfe Südosteuropa“, BAWAG P.S.K.

 

IBAN: AT436000000001000999
BIC: OPSKATWW

 

 

Diakonie

 

Kennwort:  „Fluthilfe Südosteuropa“, Erste Bank

 

IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333
BIC: GIBAATWWXXX

 

 

Hilfswerk Austria

 

Kennwort „Hochwasser Bosnien“, BAWAG P.S.K.

 

IBAN: AT71 6000 0000 9000 1002
BIC: OPSKATWW

 

 

Volkshilfe Österreich

 

IBAN AT77 6000 0000 01740 4000, BAWAG P.S.K.

BIC: OPSKATWW

 

 

CARE

 

IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000, BAWAG P.S.K.

BIC: OPSKATWW

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